Jim Morrison: Als er seinen Penis auspackte, ging's immer mehr bergab mit der Legende

Von Björn Strauss

Miami/Paris - Am 3. Juli 1971 hielt die Musik-Welt den Atem an. Jim Morrison starb. Er wurde nur 27 Jahre alt, starb vor 50 Jahren in Paris nach Alkohol, Drogen und mega Erfolg.

Die Doors-Legende Jim Morrison (r.) ist seinen Weg auf dieser Welt intensiv gegangen - mit nur 27 Jahren verstarb der ikonische Sänger.
Die Doors-Legende Jim Morrison (r.) ist seinen Weg auf dieser Welt intensiv gegangen - mit nur 27 Jahren verstarb der ikonische Sänger.  © Doors Music Co. and Rhino Entertainment Company/ARTE

Die Doors-Legende Jim Morrison ist seinen Weg auf dieser Welt intensiv gegangen. Zu intensiv. Vom Aufstieg bis zum noch immer mysteriös scheinenden Tod des Sängers hat ARTE in dieser Woche einiges auf Lager!

Miami. Es war der 1. März 1969 - hier kam es zum wohl größten Spektakel in der Rockgeschichte und wohl zum Anfang eines tragischen Endes...

Morrison hatte - wie schon lange Zeit zuvor - zu viel Alkohol intus. Er ging bei diesem Konzert zu weit - viel zu weit. Er entblößte bei dem Auftritt im Dinner Key Auditorium vor Publikum seinen Penis. Zu viel für das prüde Amerika dieser Zeit! Aufnahmen dieses prägenden Auftritts kommen nun wieder ans Licht - in einer intensiven ARTE-Doku. Tumult! Polizei! Das Konzert dauerte nur ganze 45 Minuten.

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Im Jahr darauf verurteilte ihn ein Gericht in Florida wegen "Fluchens und unanständiger Zurschaustellung" zu einem halben Jahr Haft und 500 Dollar Geldstrafe, er sollte gar ins Straf- und Arbeitslager...

Den Weg bis zu diesem Eklat, der das Ende einer Legende einleiten sollte, als er schon von Alk und Drogen gezeichnet war, skizziert nun Regisseur Tom DiCillo (67).

Mittendrin im Morrison-Exzess mit ARTE

Wenn Jim Morrison auftrat, gab's für die jugendlichen Fans kein Halten mehr!
Wenn Jim Morrison auftrat, gab's für die jugendlichen Fans kein Halten mehr!  © Doors Music Co. and Rhino Entertainment Company/ARTE

Wir sind mitten drin im Strudel von großartiger Musik, Eklats, Drogen sowie einer Weltkarriere und Liebe, die seines Gleichen sucht.

ARTE macht's möglich in dieser Woche - es gibt einen Konzert-Mitschnitt ("Live at Isle of Wight Festival 1970"), die umfangreiche Doku "Die letzten Tage von Paris" (2021) - eine Welt-Premiere, die explizit auf die unklaren Todesumstände in Paris eingehen wird.

Und vorher sollte man sich unbedingt DiCillos Doku in der ARTE-Mediathek "The Doors - When You Are Strange" (2009) anschauen.

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Denn dieser erste Kino-Dokumentarfilm über das Phänomen erzählt die Geschichte der Band von den Anfängen am Strand von Venice Beach 1965 über die sechs Studioalben - allesamt Meilensteine der Popmusik - bis zu Jim Morrisons Tod im Jahr 1971.

Die ARTE-Sendung "Jim Morrison - The End" läuft am Freitag, dem 2. Juli bei ARTE. Hier das Polizeifoto von Jim Morrison bei seiner Verhaftung: Wegen Problemen mit der Justiz hatte er sein Leben als Rockstar in den USA hinter sich gelassen und war nach Frankreich gekommen.
Die ARTE-Sendung "Jim Morrison - The End" läuft am Freitag, dem 2. Juli bei ARTE. Hier das Polizeifoto von Jim Morrison bei seiner Verhaftung: Wegen Problemen mit der Justiz hatte er sein Leben als Rockstar in den USA hinter sich gelassen und war nach Frankreich gekommen.  © RTBF/Sendeanstalt/Copyright/ARTE

Jims Striptease und Masturbations-Gesten vor kreischenden Fans

Die ARTE-Doku "When You're Strange - A Film about The Doors" ist derzeit in der Mediathek des Senders zu finden.
Die ARTE-Doku "When You're Strange - A Film about The Doors" ist derzeit in der Mediathek des Senders zu finden.  © Doors Music Co. and Rhino Entertainment Company/ARTE

Kaum eine Band verkörperte das Aufbegehren einer jungen (US-)Generation so wie The Doors.

Unverwechselbarer Sound, der Wille zu bedingungsloser künstlerischer Freiheit, ein Hang auch zu den dunklen Seiten der Seele und - na klar - Frontman Jim Morrisons Exzesse inspirierten jene Generationen von Jugendlichen vor 50 Jahren.

Tom DiCillos Dokumentarfilm bewies 2009, fast 40 Jahre nach dem Tod des charismatischen Rock-Poeten Jim Morrison, dass er und seine Band nichts von ihrer Faszination eingebüßt haben.

Mit den bisher ungezeigten Kurzfilmen, die der einstige Filmstudent Jim Morrison drehte, und noch nie gesehenem Archivmaterial, das die Doors auf und hinter der Bühne sowie in privaten Momenten zeigt, "lässt der preisgekrönte Filmemacher Tom DiCillo den Mythos The Doors wieder aufleben", beschreibt ARTE die Doku.

Sprecher Johnny Depp (58) kommentiert dazu: "Das hypnotisierende, bisher unveröffentlichte Material von Jim, John, Ray und Robby zu sehen, hat mir das Gefühl gegeben, das alles noch einmal durch ihre Augen zu erleben."

Mit seiner Lebensgefährtin, der US-Amerikanerin Pamela Courson, hatte Jim Morrison noch wenige gute Stunden in Paris - kurz vor seinem Tod.
Mit seiner Lebensgefährtin, der US-Amerikanerin Pamela Courson, hatte Jim Morrison noch wenige gute Stunden in Paris - kurz vor seinem Tod.  © RTBF/Sendeanstalt/Copyright/ARTE

TV-Tipp: Die Weltpremiere "Jim Morrison - Die letzten Tage in Paris" läuft am Freitag um 21.45 Uhr bei ARTE.

Titelfoto: RTBF/Sendeanstalt/Copyright/ARTE

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