Kinderwunsch schwer gemacht: Maria und Christiane teilen ihre Geschichte

Magdeburg - Zehn Jahre lang versuchen Maria und Christiane aus Sachsen-Anhalt, den Wunsch nach einem gemeinsamen Kind wahr werden zu lassen. Eine Doku zeigt eine Dekade voller Hürden, Wandel und zögerlicher Hoffnung.

Christiane (l.) und Maria versuchten alles, um ihren Kinderwunsch umzusetzen.
Christiane (l.) und Maria versuchten alles, um ihren Kinderwunsch umzusetzen.  © ZDF

Im März 2013 zogen beide Frauen gerade in ihre erste gemeinsame Wohnung, als sie beschlossen, eine Familie zu gründen.

Ab diesem Zeitpunkt wurden sie von einem ZDF-Team begleitet, welches ihren Lebensweg im nun veröffentlichten Dokumentarfilm "Der Wunsch" aufzeigt.

Ein unglücklicher Sprung in einen zu flachen See ließ Maria mit 17 Jahren querschnittsgelähmt zurück. Christiane lernte sie während ihres Studiums als ihre Pflegerin kennen - dann verliebten sich die beiden Frauen.

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Doch ihre darauffolgende Herzensangelegenheit kam mit vielen Hürden: Eine Kinderwunschbehandlung war 2013 für ein lesbisches Pärchen in Deutschland kaum machbar.

Die ersten Misserfolge mit einer Samenspende nahm das Paar noch mit Humor. Im Juni 2016 ist Christianes Schwangerschaftstest nach einer künstlichen Befruchtung in Dänemark endlich positiv.

Das kleine Herz schlug. Einen Namen hatten sie schon: Jonathan. Doch sie verloren das Baby.

Zehn Jahre des Hoffens und Verzweifelns

Über die Jahre wurden die Rückschläge beim Kinderwunsch immer schwerer für das Paar.
Über die Jahre wurden die Rückschläge beim Kinderwunsch immer schwerer für das Paar.  © ZDF

Das war erst der Anfang ihres Kampfes, in welchem sie Gegner wie der Bürokratie, dem wachsenden Alter und der Verzweiflung gegenüberstanden.

"Das schlimmste ist die Warterei", so Christiane. Im Juni 2017 kam ein erneuter Lichtblick: Sie war schwanger, fiel Maria in die Arme. Doch auch dieses Kind blieb nicht.

"Der Gedanke, Eltern zu sein, ist sehr wertvoll. Das beseitigt die anderen Gedanken, wie dass wir auf der Stelle treten und so viel Energie hereinstecken", so Maria.

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Eine andere Variante war, Marias Eizelle zu befruchten und in Christiane einzusetzen. Wegen Marias Lähmung könnte der Prozess allerdings einen Schlaganfall bei ihr auslösen. Die Gefahr war zu groß, viele Kliniken lehnten ab.

Ihr Weg führte sie in die Ukraine und Österreich, von Klinik zu Klinik. Immer wieder Hoffnung, gefolgt von einem Schlag.

2022 wollten sie einen letzten Versuch starten. "Wenn es dann nicht klappt, ist die Reise beendet", sagte Christiane unter Tränen.

Ob die zwei Frauen ihren Wunsch nach vielen Jahren der Rückschläge erfüllen konnten, zeigt ihr Dokumentarfilm in der ZDF-Mediathek.

Titelfoto: ZDF

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