Vor 80 Jahren verschollen und bis heute gesucht
Deutschland - Das Ende des Zweiten Weltkrieges jährt sich 2025 zum 80. Mal. Noch immer sind Millionen Schicksale ungeklärt. Nachfahren suchen noch heute nach Verwandten, deren Spuren sich im Krieg verloren. Der NDR dokumentiert am Mittwochabend (21 Uhr) die Suche nach lange Vermissten.

Ein von der Roten Armee ausgestelltes Todesurteil ist das letzte erhaltene Dokument von Otto Waischwillat. Wo und wann es vollstreckt wurde? Völlig unklar.
Der Enkel des zum Tode verurteilten Wehrmachtssoldaten, Harald Walter aus Peine, will endlich Gewissheit haben.
Millionen solcher Schicksale treiben die Nachfahren auch 80 Jahre nach Kriegsende noch um. Tatsächlich können einige davon von Organisationen wie dem Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), dem Volksbund deutscher Kriegsgräberfürsorge und privaten Gruppen geklärt werden.
Mit der Zeit schwinden die Chancen. Erschwert wird der Austausch mit Partnerorganisationen in Russland durch den Ukraine-Krieg.
Hinterbliebene suchen Antworten: Von ihren Verwandten verliert sich im 2. Weltkrieg die Spur

Es sind nicht nur die Schicksale von Soldaten, die Menschen und Organisationen umtreiben.
Die damals vierjährige Elfie Barthel wurde von der Wehrmacht aus Bratislava verschleppt, von ihrer Familie getrennt, und wuchs in Thüringen in einer Pflegefamilie auf. Wer ihre Familie war, ihre Mutter, wie sie hieß - sie kann sich nicht erinnern.
Die NDR-Doku "Unsere Geschichte - Verschollen im Zweiten Weltkrieg" begleitet die aufwendige Nachforschung zu Schicksalen wie diesen, zeigt die Arbeit und Geschichte des DRK-Suchdienstes und ist Zeuge bei der Exhumierung zweier unbekannter Wehrmachtssoldaten in Polen.
TV-Tipp: "Verschollen im Zweiten Weltkrieg" könnt Ihr am Mittwochabend um 21 Uhr im NDR oder jetzt schon in der NDR-Mediathek sehen.
Titelfoto: NDR