"Fakt ist": Ostdeutsche hadern mit dem Staat

Erfurt - In der neuen Folge der MDR-Talkshow "Fakt ist! Aus Erfurt" am heutigen Montag geht es um ostdeutsche Bürger, die mit dem Staat hadern.

"Fakt ist! Aus Erfurt" wird moderiert von Dr. Andreas Menzel (*1962, links) und Lars Sänger (43).
"Fakt ist! Aus Erfurt" wird moderiert von Dr. Andreas Menzel (*1962, links) und Lars Sänger (43).  © MDR

Die Unzufriedenheit im Osten Deutschlands wächst! Das zeigen dieser Tage zumindest Umfragewerte, in denen es um die der Ampel-Regierung angehörenden Parteien alles andere als gut bestellt ist.

Im Vergleich dazu dringt die AfD in immer luftigere Sphären vor. Landete die Alternative für Deutschland in einer Umfrage kürzlich auf Platz zwei in Sachsen-Anhalt, lag sie in Sachsen und Thüringen sogar vorn. In letztgenannten Bundesland wurde vor Kurzem auch der neue Thüringen-Monitor veröffentlicht - eines der Ergebnisse darin: Eine knappe Mehrheit der Bürger zeigte sich im Jahr 2022 unzufrieden mit der Demokratie!

Auch die neue MDR-Talksendung "Fakt ist" - ausgestrahlt aus Erfurt - beschäftigt sich mit dem Thema "Enttäuschung, Wut und Zukunftsangst – Ostdeutsche hadern mit dem Staat". Die Moderatoren Andreas Menzel und Lars Sänger empfangen folgende Gäste:

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  • Antje Hochwind-Schneider (52, SPD), Landrätin im Kyffhäuserkreis
  • Dr. Judith C. Enders (47), Politikwissenschaftlerin und Autorin
  • Dr. Alexander Leistner (*1979), Kultursoziologe, Universität Leipzig

"Aus Zukunftsangst ist in Teilen Ostdeutschlands eine Rebellion gegen jedweden Wandel geworden", kritisiert der Leipziger Kultursoziologe Dr. Alexander Leistner laut MDR. Momentan werde eine regelrechte "Krisen-Aufschichtung" erlebt, was die Einstellung, selbst ohne Einfluss zu sein, verstärke. Allerdings sei das Gefühl des "Abgehängtseins" kein typisch ostdeutsches – das gäbe es zum Beispiel auch in Friesland, heißt es.

SPD-Landrätin Hochwind-Schneider: Ergebnisse erschütternd!

Antje Hochwind-Schneider (52, SPD), Landrätin im Kyffhäuserkreis, meint, dass es den verantwortlichen Politikern offensichtlich nicht gelänge, die Dinge voranzutreiben, die für die Menschen vor Ort wichtig sind. (Archivbild)
Antje Hochwind-Schneider (52, SPD), Landrätin im Kyffhäuserkreis, meint, dass es den verantwortlichen Politikern offensichtlich nicht gelänge, die Dinge voranzutreiben, die für die Menschen vor Ort wichtig sind. (Archivbild)  © Michael Reichel/dpa

Für die SPD-Landrätin Antje Hochwind-Schneider sind die Ergebnisse des aktuellen Thüringen-Monitors nach MDR-Angaben erschütternd. Den verantwortlichen Politikern gelänge es offensichtlich nicht, die Dinge voranzutreiben, die für die Menschen vor Ort wichtig sind.

Die Politikwissenschaftlerin und Autorin Dr. Judith C. Enders stellt den Angaben nach fest, dass es den Leuten im Osten doch eigentlich ganz gut gehe, trotzdem verspürten sie einen Schmerz, weil sie sich nicht ernst genommen fühlten. Als Mitbegründerin der Initiative "3. Generation Ostdeutschland" setze sie auf Kommunikation zwischen Ost- und Westdeutschen, damit letztendlich alle von den Transformationserfahrungen der Nachwendezeit profitieren können, heißt es.

Was sind die Hauptgründe für den Vertrauensverlust der Bürgerinnen und Bürger? Wie können politisch Verantwortliche gegensteuern? Was wünschen sich die Menschen am dringendsten? Diese Fragen sollen in der Sendung geklärt werden.

"Fakt ist! Aus Erfurt" ist am heutigen Montag, 20.30 Uhr im Livestream auf mdr.de/fakt-ist und 22.10 Uhr im MDR-Fernsehen zu sehen. Zudem liegt die Folge nach der Ausstrahlung ein Jahr in der ARD-Mediathek bereit.

Titelfoto: MDR

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