Eklat um GNTM: Ex-Kandidatin Lijana legt gegen Heidi Klum nach!

Kassel - Nachdem Heidi Klum (49) zu Beginn der aktuellen Staffel von "Germany's Next Topmodel" Vorwürfe ehemaliger Kandidatinnen vehement zurückgewiesen hatte, bekommt sie nun erneut Gegenwind von ihrer wohl bekanntesten Kritikerin Lijana Kaggwa (26).

In mehreren Videos, die sie im vergangenen Jahr auf YouTube veröffentlicht hatte, kritisierte Ex-Kandidatin Lijana Kaggwa (26, r.) Heidi Klum (49) und die Verantwortlichen bei "Germany's Next Topmodel".
In mehreren Videos, die sie im vergangenen Jahr auf YouTube veröffentlicht hatte, kritisierte Ex-Kandidatin Lijana Kaggwa (26, r.) Heidi Klum (49) und die Verantwortlichen bei "Germany's Next Topmodel".  © Bild-Montage: Chris Pizzello/Invision/AP/dpa, Lijana Kaggwa/Instagram

Lijana hatte mit ihren Enthüllungsvideos, die sie im vergangenen Jahr auf YouTube veröffentlicht hatte, die Diskussion um das Reality-Format ins Rollen gebracht. ProSieben und das Produktionsunternehmen RedSeven versuchten zwar, gegen die Aussagen vorzugehen, unterlagen aber in den meisten Fällen vor Gericht.

Heidi Klum wollte selbst die Dinge berichtigen, was nun allerdings die Antwort Lijanas zur Folge hatte, die sie am gestrigen Donnerstag wiederum auf YouTube veröffentlichte.

Dabei geht es vor allem um Manipulationen am Ablauf der Sendung sowie um die damit verbundenen negativen Reaktionen im Netz - also um das Cybermobbing, dem sich viele der GNTM-Kandidatinnen ausgesetzt sehen.

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"Bei GNTM ist alles echt, und wir zeigen das, was passiert", sagte Heidi Klum in ihrer Stellungnahme. "Es gibt keinen Text, und es gibt keine Storyline."

Allerdings verschweigt Heidi, dass es dennoch eine Einflussnahme seitens der Redakteure gibt, wie auch das Gericht bestätigt hatte. In dieser Frage hat sich Lijana Unterstützung von dem Rechtsanwalt Chan-jo Jun geholt, der sich ihren Fall und das Gerichtsurteil angesehen hat.

Anwalt erklärt, warum bei GNTM manipuliert wird

"Auf Handlungsstränge wird Einfluss genommen, sagt das Gericht", bestätigt der Anwalt im Video. Unter anderem bezieht er sich dabei auf eine von Lijana geschilderte Situation.

Laut ihr seien einige Kandidatinnen gerade dabei gewesen, gemeinsam Karten zu spielen, als die Redakteure das harmonische Spiel unterbrachen, um stattdessen durch Interviews und intensives Nachfragen mögliches Konfliktpotenzial aus den Kandidatinnen herauszukitzeln.

"So werden Situationen geschaffen, die dann später gut gesendet werden können", sagt der Anwalt. Außerdem habe das Gericht klargestellt, dass alleine schon durch die Auswahl der gezeigten Szenen und wie diese zusammengeschnitten werden, eine Manipulation erfolgt. Es wird also beileibe nicht das gezeigt, was wirklich passiert.

Lijana bittet in ihrem Video nun alle Zuschauer von GNTM dies zu berücksichtigen und eben nicht gleich im Netz zu hetzen, wenn eine Kandidatin auf dem Bildschirm schlecht wegkommt.

Denn die korrekte Beurteilung der gezeigten Situationen sei eben nicht möglich.

"Leistet Aufklärungsarbeit", fordert Lijana Kaggwa die GNTM-Verantwortlichen aus

2020 war Lijana Kaggwa Kandidatin bei GNTM, stieg aber in der finalen Liveshow aus.
2020 war Lijana Kaggwa Kandidatin bei GNTM, stieg aber in der finalen Liveshow aus.  © Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa

In diesem Zusammenhang geht sie auch noch einmal auf das von ihr kritisierte Einölen der Füße vor einer der Catwalk-Shows ein. Das hatte zur Folge gehabt, dass einige der Mädchen bei ihrem Aufritt keinen Halt mehr in ihren Schuhen hatten und umknickten - sehr zur Schadenfreude einiger Zuschauer.

Hier hatten die GNTM-Macher die Verantwortung auf den Gastjuror geschoben, aber den Vorgang laut dem Gericht eben bewusst gebilligt. Und das sei wohl auch nicht ungelegen gekommen, meint Anwalt Chan-jo Jun und bezieht sich darauf, dass genau die Videos mit den Laufsteg-Fauxpas auf der Plattform von GNTM am besten geklickt werden.

Lijana findet, dass das GNTM-Team hier nicht seiner Fürsorgepflicht nachgekommen sei - und nicht nur hier. Denn das Hauptproblem sei, dass die Kandidatinnen von heute auf morgen eine öffentliche Person werden und damit größtenteils komplett überfordert sind.

Deshalb fordert sie von Heidi und den Verantwortlichen bei "Germany's Next Topmodel", die Kandidatinnen besser auf die Öffentlichkeit vorzubereiten und vor allem ihnen - zum Beispiel mithilfe von Workshops - Werkzeuge an die Hand zu geben, wie sie besser mit Cybermobbing umgehen können.

Außerdem rügt sie, dass bislang vom Produktionsteam zu wenig unternommen wurde, um in diesem Zusammenhang strafrechtlich relevante Inhalte - die sich ja auch auf den Seiten und Accounts von GNTM abspielen - zur Anzeige zu bringen.

"Ihr könnt unglaublich viel bewegen", sagt Lijana. "Leistet Aufklärungsarbeit!"

Titelfoto: Bild-Montage: Chris Pizzello/Invision/AP/dpa, Lijana Kaggwa/Instagram

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