Leipzig/Rot am See - Um Abschied von ihrer geliebten Oma zu nehmen, ist die gesamte Familie um Adrian S. am 24. Januar 2020 im baden-württembergischen Rot am See zusammengekommen. Wenig später sind die meisten von ihnen tot, umgebracht mit insgesamt 30 Schüssen.
In der Sendung "Kripo Live" wird Adrian S. als stiller Einzelgänger beschrieben, der zurückgezogen lebt.
Welch dunkle Gedanken er seit Jahren hegt, hätte sich jedoch keiner der Bewohner von Rot am See vorstellen können.
Denn der damals 26-Jährige plant, seine Mutter und Halbschwester umzubringen. Grund dafür ist die Überzeugung, die beiden vergiften ihn mit weiblichen Hormonen.
Eine Wahnvorstellung, die in Adrians Kopf überhandnimmt. "Man kann das Böse nur aufhalten, indem man es tötet und seine Diener mit ihm", schreibt er in den Tagen vor seiner Tat.
Als dann seine Großmutter stirbt, sieht er seine Möglichkeit, Mutter und Schwester zusammen zu erwischen. Er besorgt sich eine Waffe und will die blutrünstige Tat eigentlich auf der Beerdigung umsetzen.
Doch dann ergibt sich eine bessere Gelegenheit, als die gesamte Familie am Gasthof "Zum deutschen Kaiser" hält. Dort wohnt Adrian zusammen mit seinem Vater Klaus S.
Adrians Mutter und Vater gehen noch mal zusammen ins Haus, wo ihr Sohn in seinem Zimmer wartet. Die anderen bleiben draußen.
Adrian nutzt die Chance, stürmt mit der Waffe aus seinem Zimmer und schießt.
"Kripo Live" enthüllt grausame Details
Sein Vater stirbt sofort, die Mutter versucht sich noch in den nächsten Raum zu retten, als sie wieder getroffen wird, diesmal in den Rücken, doch sie kämpft.
Adrians Halbbruder Holger versucht ihn von der Tat abzuhalten und wird ebenfalls erschossen. Komplett von Sinnen scheint Adrian plötzlich auf alles zu schießen, was sich bewegt. Unter anderem seine Großeltern, die er schwer verletzt.
Danach erschießt er Onkel und Tante. Seine Schwester findet der Familienmörder wenig später bei dem im Sterben liegenden Holger. Ohne zu zögern, nimmt Adrian auch ihr das Leben.
Dann geht er wieder ins Haus, will sichergehen, dass seine Mutter "das Monster", wie er sie nennt, auch wirklich tot ist. Als er sieht, dass sie noch atmet, schießt er ihr aus nächster Nähe in die Schläfe. Ihr Todesurteil.
Eigentlich ist die letzte Kugel für Adrian selbst bestimmt, doch er entscheidet sich um. Will stattdessen erklären, warum er die Tat begangen hat, und ruft die Polizei.
Im späteren Prozess wird er zu 15 Jahren Haft wegen Mordes sowie versuchten Mordes und einer Unterbringung in der Psychiatrie verurteilt.
Die gesamte "Kripo live"-Folge "Dreißig Schüsse - Ein tödliches Familiendrama" könnt Ihr Euch in der Mediathek ansehen.