Diebe klauen 17 Meter hohes Baugerüst von Kirchenruine: Diese Spuren haben sie hinterlassen

Hundisburg - Sie nahmen über Nacht das halbe Gerüst mit, eine Woche später den Rest. Die Sendung "Kripo Live" beschäftigt sich mit einem kuriosen Diebstahl in der Magdeburger Börde (Sachsen-Anhalt).

Die Kirchenruine Nordhusen ist ein über 800 Jahre altes Wahrzeichen, was saniert wird.
Die Kirchenruine Nordhusen ist ein über 800 Jahre altes Wahrzeichen, was saniert wird.  © Heimatmuseum "Alter Krug" Zossen

Sie ist 17 Meter hoch, über 800 Jahre alt und das letzte sichtbare Wahrzeichen einer mittelalterlichen Siedlung: die Kirchenruine Nordhusen zwischen Bebertal und Hundisburg.

Dass ein derart altes Bauwerk ab und zu saniert werden muss, ist verständlich. Problem ist nur, dass das über 80 Quadratmeter umfassende Baugerüstsystem gestohlen wurde.

Die Täter schlugen erstmals in der Nacht des 29. Juli zu. Sie brachen den Bauzaun auf und entwendeten den oberen Teil sowie die Hauptbestandteile des Gerüsts.

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Als wäre das nicht genug, kamen sie eine Woche später, zwischen dem 2. und 5. August, wieder. Sie nahmen den Rest mit: alle Geländer, Treppen und Absicherungen.

Insgesamt sei ein Schaden von über 8000 Euro entstanden. "Eine Menge Ärger. Wir bleiben auf den Kosten sitzen", berichtet Bert Treffkorn, Vertriebsleiter der Gerüstbaufirma Schreck, im Interview.

Die Kripo Haldensleben ermittelt wegen schwerem Diebstahl. Glücklicherweise gibt es bereits ein paar Hinweise auf die Täter.

Fingerabdrücke am Bauzaun hinterlassen

Treffkorn und die Ermittler gehen davon aus, dass es sich wegen der Länge und Anzahl der Teile um zwei Täter handelt. Diese kannten sich vermutlich mit Gerüstmontage aus: "Man kann nicht einfach mittendrin ein Teil demontieren", argumentiert Treffkorn.

Aufgrund der längsten Teile des Gerüsts brauche man ihm zufolge eine Ladefläche von drei Metern - ein Hinweis auf das Fahrzeug, das die Diebe nutzten. Die Beamten gehen davon aus, dass sie über einen Feldweg und die Hundisburger Straße flohen.

"Die Täter scheinen Ortskenntnis gehabt zu haben und schienen sich darüber bewusst gewesen zu sein, dass sie hier relativ unbeobachtet sind", fügt Polizeioberkommissarin Claudia Seidemann vom Revier Börde hinzu.

Zu guter Letzt hinterließen die Täter Fingerabdrücke und DNA-Spuren an Teilen des Baugerüsts. Die Auswertung dieser steht noch aus, so Seidemann.

Inzwischen wurde ein neues Gerüst an der Ruine aufgebaut, was hoffentlich nicht wieder nächtlich abmontiert wird.

Die Polizei sucht dringend Zeugen. Hinweise werden von der Polizei Haldensleben telefonisch unter 039044780 oder über das E-Revier entgegengenommen. Die komplette Folge von "Kripo live" gibt's in der ARD-Mediathek.

Titelfoto: Heimatmuseum "Alter Krug" Zossen

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