Sexuelle Belästigung an Badeseen: Sächsinnen ergreifen Eigeninitiative
Leipzig - Es sollen Orte der Erholung sein, an denen vor allem an warmen Tagen einfach mal die Seele baumeln gelassen werden kann. Doch gerade für Frauen werden die Tage an den Leipziger Badeseen nicht selten getrübt durch Belästigung. Eine Betroffene will sich das nicht länger gefallen lassen. Bei "Kripo live" erzählt sie ihre Geschichte.
Alles in Kürze
- Frauen werden an Leipziger Badeseen belästigt.
- Eine Betroffene gründet Telegram-Gruppe zur Selbsthilfe.
- Über 750 Frauen helfen und warnen sich gegenseitig.
- Viele Opfer erstatten keine Anzeige wegen Machtlosigkeit oder Angst.
- Polizei betont Wichtigkeit von Anzeigen zur Verhinderung weiterer Vorfälle.

Nachdem Franka Grella-Schmidt selber Opfer von Belästigung geworden ist, will sie nicht einfach nur wegschauen.
Zusammen mit zwei Freundinnen gründet die Psychologin eine Telegram-Gruppe zur Selbsthilfe für Frauen und diese schlägt ein.
Mittlerweile fasst die Gruppe über 750 Personen, die sich regelmäßig untereinander helfen und warnen.
Egal ob Kulkwitzer, Cospudener, Markkleeberger, oder Störmthaler See: "Es sind immer wieder Frauen auch diesen durchaus dramatischen Situationen ausgesetzt", kritisiert Franka Grella-Schmidt.
Problematisch ist auch, dass der Polizei gar nicht bekannt ist, wie häufig es derartige Vorfälle gibt. Denn viele Opfer erstatten keine Anzeige.
Laut Grella-Schmidt gibt es dafür zwei Hauptgründe. Zum einen das Gefühl von Machtlosigkeit, getreu dem Motto "das bringt doch eh nichts" und zum anderen die Angst, nicht ernst genommen zu werden.
Doch die Polizei stellt klar, dass es wichtig ist, die Taten immer anzuzeigen. Unter anderem, um weitere Vorfälle zu verhindern.
Titelfoto: Peter Endig/dpa-Zentralbild/dpa