Attacke bei Party: Student wird lebensbedrohlich verletzt! Mit den Folgen kämpft er bis heute
Halle (Saale) - Es sollte ein freudiger Partyabend werden, doch stattdessen endete er blutig und mit einem Trip ins Krankenhaus: Student Fabian F. (23) wird Ende März bei einer Feier in Halle hinterrücks angegriffen und dabei lebensbedrohlich verletzt. Bei "Kripo live" spricht er über die Attacke und ihren fatalen Folgen.
Alles in Kürze
- Student Fabian F. wird bei Party in Halle lebensbedrohlich verletzt.
- Angriff ereignete sich auf der Ziegelwiese bei Livemusik.
- Fabian F. erlitt Jochbeinbruch und Hirnblutung.
- Polizei sucht nach Täter, bittet um Hinweise.
- Opfer kämpft mit Langzeitfolgen, Studium abgebrochen.

Zugetragen hat sich das Ganze am Abend des 28. März auf der Ziegelwiese, einem beliebten Park im Nordwesten der Saalestadt. Circa 1500 Menschen feierten dort bei Livemusik. Fabian F. war mit einigen Freunden gekommen, um das Ende ihrer Prüfungszeit zu zelebrieren.
Was an dem Abend passierte, davon weiß der 23-Jährige heute nur noch bruchstückhaft. "Ich kann mich nur noch erinnern, dass ich vor der Bühne stehe und tanze. Und dann wache ich auf und liege im Krankenhaus. Alles dazwischen, auch der Ärger, auch die Stunde vor dem Angriff, ist alles weg."
Eine Freundin berichtete ihm später, er habe sie angerufen, um sich mit ihr auf dem Gelände zu verabreden. Sie musste am Telefon miterleben, was dem 23-Jährigen wie aus dem Nichts widerfuhr.
"Dann gab sie mir einen Ort durch und währenddessen muss mich wohl jemand drittes von außen angepöbelt haben. Ich hab dann ganz ruhig reagiert, so: 'Ja, ich suche nur Freunde, ich bin jetzt eh gleich weg, mach jetzt keinen Stress.'" Nur Sekunden später wird Fabian F. durch einen Schlag von hinten schwer am Kopf getroffen - und niedergeschlagen.
Fabian F. erlitt lebensbedrohliche Hirnblutung

Freunde und Umstehende eilten sofort zu Fabian F. Ein Zeuge rief den Rettungsdienst, der ihn in die Hallenser Uniklinik brachte. Diagnose: Jochbeinbruch und eine lebensbedrohliche Hirnblutung. Fabian F. wird stundenlang operiert. Sein Schädel musste geöffnet werden, um das Blut, das sich in seinem Kopf gesammelt hatte, abzulassen.
"Die Ärzte gehen von einem großen, schweren, harten Gegenstand aus, wie einer Eisenstange oder einem Teleskopschlagstock. Damit reicht halt auch ein Schlag, um jemanden zu Boden zu bringen", so der 23-Jährige.
Laut Polizeisprecher Alexander Junghans war es nicht die einzige Attacke, die sich an dem Abend auf der Ziegelwiese zutrug. Demnach wurde auch eine zweite Person an dem Abend angegriffen und dabei so schwer verletzt, dass sie in einem Krankenhaus versorgt werden musste. "Hierzu liegt uns noch keine Strafanzeige vor. Wir bitten Personen, die ebenfalls angegriffen worden sind oder Zeugen von Angriffen wurden, sich bei der Polizei in Halle zu melden."
Die Rekonstruktion des Telefonats ergab, dass Fabian F. exakt zwischen 21.34 Uhr und 21.39 Uhr angegriffen wurde. Der Täter soll zwischen 20 und 25 Jahren alt gewesen sein und akzentfrei Deutsch gesprochen haben. Die Kriminalpolizei sucht weiter nach ihm, bittet dazu um Hinweise an Tel. 0345/2241291.
Der 23-Jährige hat indes mit den Langzeitfolgen der Attacke zu kämpfen. "Ich war am Führerschein dran, habe jetzt eine Sperre für acht Monate." Sport ist für ihn vorerst Tabu und sein Studium der Agrarwissenschaften musste er abbrechen. Die Zukunft vorerst ungewiss. Inzwischen ist er in seine Heimatstadt Koblenz zurückgekehrt.
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