Sechs Frauen auf Stadtfest K.-o.-Tropfen ins Getränk gemischt: "Es ist alles wie ausgelöscht"

Bad Salzungen - Sechs Frauen klagten nach dem Besuch des Festivals in Bad Salzungen über Unwohlsein und Gedächtnislücken. Alle Betroffenen hatten dort Getränke getrunken, nun ermittelt die Polizei.

Nach den Vorfällen auf dem Stadtfest laufen die Ermittlungen der Polizei. (Symbolfoto)
Nach den Vorfällen auf dem Stadtfest laufen die Ermittlungen der Polizei. (Symbolfoto)  © 123rf/naturetron

"Es ist alles wie ausgelöscht. Ich habe mehrfach versucht, mich an diesen Abend zu erinnern, aber es geht einfach nicht", berichtet eines der Opfer in der MDR-Sendung "Kripo live". Sie und die weiteren betroffenen Damen sind sich sicher, dass ihnen K.-o.-Tropfen in ihr Getränk gemischt wurden.

"Im Rahmen einer Veranstaltung in Bad Salzungen kam es zu mehreren Vorfällen, bei denen Frauen Symptome zeigten, die mit reinem Alkoholkonsum nicht zu vereinbaren sind", erklärt Anne-Kathrin Seifert von der Polizei Suhl in dem Beitrag. Ermittelt werde deshalb auch wegen gefährlicher Körperverletzung. Die Vorfälle auf dem Stadtfest ereigneten sich am Freitagabend (20. Juni) und am Samstagabend (21. Juni).

Eine weitere betroffene Dame in dem Beitrag erzählt, dass sie zum Tanzen aufgefordert worden war, als ihre Freundin auf Toilette ging. Sie hatte ihr Getränk deshalb kurzzeitig abgestellt. "Das war wahrscheinlich der Knackpunkt an dem Abend", bilanziert sie.

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Bei den anderen fünf bisher bekannten Betroffenen wurde das Getränk immer mit sich herumgetragen. Die Frauen hätten dabei unterschiedliche Getränke konsumiert, die sie auch an unterschiedlichen Verkaufsständen gekauft hatten.

Ermittlern fällt eine Gemeinsamkeit bei den Opfern auf

Auf dem Stadtfest in Bad Salzungen wurden mehreren Frauen K.-o.-Tropfen in ihre Getränke gemischt. (Symbolfoto)
Auf dem Stadtfest in Bad Salzungen wurden mehreren Frauen K.-o.-Tropfen in ihre Getränke gemischt. (Symbolfoto)  © Christian Thiele/dpa

Der Polizei sind sechs Fälle bekannt. Die Dunkelziffer könnte jedoch höher sein. Unklar sei auch, ob es sich um einen oder mehrere Täter handelt. "Es ist durchaus möglich, dass mehrere Täter gemeinsam agiert haben", teilt Anne-Kathrin Seifert mit.

Über die Intention des Täters bzw. der Täter kann aktuell nur spekuliert werden, denn alle Frauen waren nicht allein unterwegs. Aus diesem Grund schließt die Polizei derzeit ein sexuelles Motiv aus.

Eine Gemeinsamkeit konnte die Polizei allerdings ausfindig machen: "Alle Geschädigten haben ein jugendliches Aussehen gemeinsam, sie sind dunkelhaarig und haben eine auffällige Tätowierung am Körper. Ob der Täter die Geschädigten aufgrund ihrer äußeren Merkmale aussuchte oder was das Motiv ist, ist derzeit aber noch nicht bekannt", erklärt die Polizeikommissarin.

Den beiden Frauen, die sich in dem Beitrag geäußert haben, geht es inzwischen wieder gut. Die Polizei ermittelt und sucht Zeugen, die auf dem Stadtfest am 20. Juni und 21. Juni etwas Auffälliges gesehen haben. Hinweise nehmen die Beamten unter der 03695/5510 entgegen.

Titelfoto: 123rf/naturetron

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