Verletztes Kind zurückgelassen: "Für mich ist eine Welt zusammengebrochen"

Görlitz - Rücksichtslos und dreist! Am 4. April ist ein junger Radfahrer (12) im Bereich des Görlitzer Hauptbahnhofs von einem Auto erfasst worden. Das Kind stürzte, der Verursacher flüchtete. Im MDR-Format "Kripo live" erzählte nun die Mutter des Zwölfjährigen vom Tag des Unfalls.

Mutter Manja Rabe und Sohn Max beschäftigt der Unfall im April noch immer sehr.  © MDR

"Für mich ist eine Welt zusammengebrochen, als die Nachricht reinkam. Man malt sich die schlimmsten Bilder aus", berichtet Manja Rabe.

Ihr Sohn Max radelte mit einem Freund zur Schwimmhalle fürs Wasserball-Training. Auf der Sattigstraße kam es beim Abbiege-Versuch dann plötzlich zum Zusammenstoß.

"Ich habe die Hand ausgestreckt in die Seite, in die wir reinfahren wollten, und habe einen Schulterblick gemacht und es sah so aus, als würde der Autofahrer anhalten, und dann bin ich eben gefahren", schildert der Junge.

Der silberfarbene Wagen jedoch bremste nicht, überholte stattdessen und stieß gegen das Fahrrad. Dadurch wurde Max auf die Motorhaube geschleudert, schlug mit dem Kopf auf.

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"Ich habe mich aber abgedrückt, dass ich nicht übers Auto rolle, und dann bin ich mit dem Bauch auf den Lenker gefallen. Das tat ganz schön weh", erinnert sich der Junge.

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Täter nach Unfall in Görlitz noch flüchtig

Anja Leuschner (37), Sprecherin der Polizeidirektion Görlitz, hofft auf neue Zeugenhinweise zum flüchtigen Verursacher.  © MDR

Ein 14-Jähriger beobachtete die Kollision und alarmierte Polizei sowie Rettungsdienst. In der Leitstelle bekam Manja Rabe - selbst Notfallsanitäterin - dies mit. "Ich hatte Gänsehaut, mir war übel und ich hab gehofft, dass es Max einigermaßen gut geht."

Der Zeuge half später bei der Beschreibung des Unfallflüchtigen. "Er soll etwa 1,90 Meter groß gewesen sein, hatte eine kräftige, muskulöse Statur und trug eine Brille, graue Oberbekleidung sowie Kopfhörer", sagte Anja Leuschner (37), Sprecherin der Görlitzer Polizeidirektion.

Der Fahrer stieg nach dem Zusammenstoß kurz aus seinem Auto (vermutlich ein Kombi von Audi oder Volvo) und sprach Max an. Wirklich besorgt schien er jedoch nicht gewesen zu sein. "Der Mann hat gesagt, ich muss besser aufpassen [...], obwohl ich alles richtig gemacht habe", betont der Junge, der mit Gehirnerschütterung ins Krankenhaus gebracht werden musste.

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"Unfälle passieren, aber ich finde immer, wenn man einen Fehler macht, dann muss man auch dafür geradestehen", appelliert Manja Rabe an den Verursacher.

Hinweise zum Vorfall - insbesondere zum Wagen und dem Fahrer - nimmt die Polizeidirektion Görlitz unter der Telefonnummer 03581/6500 entgegen.

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