MDR-Team im Milieu der Mafia: Doku enthüllt, wie Automatensprenger für Angriffe trainieren

Leipzig - Jahr für Jahr werden in Deutschland Hunderte Geldautomaten gesprengt. Ein Team des MDR hat sich nun auf die Spur der Banden gemacht und dabei herausgefunden, dass sich viele der Taten in die Niederlande zurückverfolgen lassen. Die dreiteilige Doku "Bankräuber 2.0 - Fahndung nach skrupellosen Geldautomatensprengern" zeigt, wie professionell die Kriminellen vorgehen und sich auf ihre gefährlichen Angriffe vorbereiten.

Einer von Hunderten gesprengten Geldautomaten in Deutschland. Jahr für Jahr begehen Banden unzählige Angriffe auf die Automaten. Einer neuen MDR-Doku zufolge lassen sich viele der Taten in die Niederlande zurückverfolgen.
Einer von Hunderten gesprengten Geldautomaten in Deutschland. Jahr für Jahr begehen Banden unzählige Angriffe auf die Automaten. Einer neuen MDR-Doku zufolge lassen sich viele der Taten in die Niederlande zurückverfolgen.  © MDR/Nord-West-Media TV

"Uns ist es nach umfangreichen Recherchen in Deutschland und den Niederlanden gelungen, den Zusammenhang zwischen den Geldautomatensprengern und der Drogenmafia in den Niederlanden herzustellen", erklärte MDR-Autor Arnim Roever in einer Pressemitteilung. "Das Reportage-Team war dafür unter anderem in einem Gewerbegebiet in Utrecht, wo die organisierte Kriminalität ein Trainingszentrum betrieben hat."

In den Zentren würden die Täter im Vorfeld ihre Angriffe üben und dabei sogar Sprengstoff verwenden. Sich in das Milieu der Banden zu begeben, sei dabei nicht ungefährlich. "Wir mussten vorsichtig sein und haben versucht, in den Wohngebieten der Mafia so wenig wie möglich als Kamerateam aufzufallen", so Roever.

Der erste Teil der Doku mit dem Titel "Jeden Tag eine Sprengung" dreht sich um die Trainingszentren in den Niederlanden. Doch das ist nicht alles. Teil Zwei "Geiselnahme auf der Flucht" zeigt, wie brutal die Täter bei ihren Aktionen vorgehen und rekonstruiert dabei die Geiselnahme im Harz im Januar 2023.

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Im dritten Teil "Nähe zur Drogenmafia" geht das Rechercheteam der Verbindung zwischen der Drogenmafia und den Automatensprengern auf die Spur.

Alle drei Filme ab sofort verfügbar

Im Dezember vergangenen Jahres traf es die Sparkassen-Filiale in Mutzschen bei Leipzig. Die Täter waren nachts in das Gebäude eingedrungen und hatten sich dann über den Automaten hergemacht. Die Vorbereitung auf die Angriffe laufe inzwischen professionell ab, so die MDR-Ermittler.
Im Dezember vergangenen Jahres traf es die Sparkassen-Filiale in Mutzschen bei Leipzig. Die Täter waren nachts in das Gebäude eingedrungen und hatten sich dann über den Automaten hergemacht. Die Vorbereitung auf die Angriffe laufe inzwischen professionell ab, so die MDR-Ermittler.  © Sören Müller

Darüber hinaus werden auch Erfolge bei der Fahndung nach den Banden gezeigt. So gehe es auch um eine Gruppe von Automatensprengern, die nach mehreren Monaten der Ermittlung in Bayern und Baden-Württemberg gefasst wurden.

Das Rechercheteam lässt dabei namhafte Experten rund um das Thema zu Wort kommen. So berichtet unter anderem Professor Cyrille Fijnaut (77), einer der bekanntesten Kriminologen der Niederlande, über die Automatensprenger. Zudem äußert sich der niederländische Anwalt Vito Shukrula, der immer wieder Mitglieder der Drogenmafia vor Gericht vertritt.

Alle drei Teile der Doku sind ab sofort in der ARD-Mediathek verfügbar. Darüber hinaus soll Autor Arnim Roever demnächst auch in der Podcast-Reihe "Die Spur der Täter" über die Schwierigkeiten bei der Recherche und die Dreharbeiten sprechen.

Titelfoto: MDR/Nord-West-Media TV

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