Nächste Runde im Kampf gegen Schleuser-Kriminalität: "Das ist menschenunwürdig"

Leipzig - 170 unerlaubt eingereiste Personen waren die Bilanz der Polizeikontrollen eines einzigen Tages in Forst. Das Schleusen von Migranten ist nicht nur illegal, sondern auch gefährlich. Immer wieder kommt es bei waghalsigen Verfolgungsjagden mit der Polizei zu schweren Unfällen. Nun soll mit stationären Grenzkontrollen dagegen vorgegangen werden. Wie viel diese gebracht haben, ist das Thema der neuesten Folge der MDR-Sendung "exactly".

Unter anderem in Zittau, an der sächsischen Grenze zu Polen, wurde eine stationäre Grenzkontrolle eingeführt. (Archivbild)
Unter anderem in Zittau, an der sächsischen Grenze zu Polen, wurde eine stationäre Grenzkontrolle eingeführt. (Archivbild)  © dpa/Danilo Dittrich

Die MDR-Sendung "exactly" berichtete in ihrer Sendung vom Montag, dass sich sogenannte Schleuser-Organisationen mit dem illegalen Einführen von Migranten nach Deutschland eine goldene Nase verdienen.

Sie kommen unter anderem aus Polen, Tschechien oder der Schweiz, denn von da aus konnten sie bis vor Kurzem einfach nach Deutschland durchfahren.

Zwar werden in den Grenzregionen wie Forst oder Zittau vermehrt Kontrollen durchgeführt und dadurch täglich teilweise mehrere Schleuser und über hundert Migranten herausgezogen, doch einmal in Deutschland angekommen sind sie vorerst sicher.

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Denn die Menschen dürfen nur vor der deutschen Grenze zurückgewiesen werden. Sind sie einmal in Deutschland, bedarf es eines langwierigen Rückführungswegs, der noch dazu oft nicht klappt.

Doch nicht nur das: Den Schleusern sei das Wohl der Menschen egal und so werden sie auf engstem Raum zusammengepfercht.

Frank Malack, Dienstgruppenleiter der Bundespolizei Forst, findet klare Worte dazu."Das ist menschenunwürdig. Das ist nicht unbedingt 'Ich bin der nette Helfer', sondern da geht's wirklich um Gewinnmaximierung."

MDR "exactly": Das bringen die stationären Grenzkontrollen

Die Migranten werden oft zusammengepfercht in Transportern über die deutsche Grenze gebracht. (Archivbild)
Die Migranten werden oft zusammengepfercht in Transportern über die deutsche Grenze gebracht. (Archivbild)  © dpa/Patrick Pleul

Darüber hinaus komme es durch regelmäßige Verfolgungsjagden mit der Polizei zu teils schweren Unfällen.

Das ist kein Zustand, findet der sächsische Innenminister Armin Schuster (62, CDU), der sich klar für die Grenzkontrollen ausspricht. "Das ist ein entscheidender Vorteil", findet er.

Nach langer Ablehnung entschied sich nun auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser (53, SPD) dazu, stationäre Grenzkontrollpunkte an der Grenze zu Polen, Tschechien und der Schweiz einzurichten.

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Ein Erfolg, findet Schuster. Denn für ihn ist es wichtig zu wissen, wer nach Deutschland kommt, weil auch nur so die Gefahr durch möglicherweise einreisende Terroristen eingedämmt werden kann.

Alfred Klaner, der Pressesprecher Bundespolizei Zittau, kann ebenfalls nur Positives über die stationären Grenzkontrollen berichten.

"Seit etwa knapp zwei Wochen haben wir jetzt hier bei uns im Dreiländereck kaum noch Aufgriffe von Migranten und Schleusern", so Klaner.

Die gesamte "exactly"-Folge könnt Ihr Euch in der Mediathek anschauen.

Titelfoto: dpa/Danilo Dittrich

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