NDR setzt Moderatorin Ruhs vor die Tür, die reagiert mit Kritik
Von Stella Venohr
Hamburg/München - Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) hat entschieden, Moderatorin Julia Ruhs (31) nicht mehr in seinem Format "Klar" einzusetzen. Einen Grund für die Entscheidung nannte der Sender zunächst nicht.
                                                                                                            
    
            Wer die Ausgaben des NDR präsentieren soll, stehe noch nicht fest. Ruhs bleibt dagegen Teil des Moderationsteams für die Folgen, die der Bayerische Rundfunk (BR) produziert. Das teilten NDR und BR gemeinsam mit.
Ruhs reagierte auf die Entscheidung mit deutlicher Kritik. "Mein 'Klar'-Team und ich persönlich haben unglaublich viel Zuspruch für unser Format bekommen, von Menschen, die eigentlich schon das Vertrauen in den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und die dortige Meinungsvielfalt verloren haben", sagte sie. "Wir haben also das geschafft, wovon die Sender immer träumen – eine verlorene Zielgruppe zurückzugewinnen."
Trotzdem habe sich der NDR entschieden, sie von dem Format auszuschließen. "Das ist für mich und mein Team absolut unverständlich, schadet dem Ruf des ÖRR insgesamt und ich glaube, die Verantwortlichen im NDR werden in einiger Zeit merken, was für ein großer Fehler das war."
Die drei Pilotfolgen von "Klar" liefen im April, Juni und Juli in Kooperation von NDR und BR. Für 2026 sind weitere Ausgaben geplant. Die Sendung - die unregelmäßig ausgestrahlt wird - soll Streitfragen aufgreifen, die in der Mitte der Gesellschaft kontrovers diskutiert werden, und verschiedene Perspektiven dazu zeigen.
Sendung stieß bereits mehrfach auf Kritik
Die Sendung stieß in der Vergangenheit mehrfach auf Kritik. So äußerten sich etwa der ZDF-Moderator Jan Böhmermann (44) und Journalistin Anja Reschke (52) öffentlich zu einzelnen Inhalten.
Besonders die Auftaktsendung zur Migration sorgte für Aufsehen - Ruhs hatte dort unter anderem über Gewalt im Zusammenhang mit Einwanderung berichtet.
Titelfoto: NDR/BR/Markus Konvalin/NDR Norddeutscher Rundfunk/obs
