Panorama-Moderatorin Anja Reschke wirft mit Foto Fragen auf

Hamburg - Anja Reschke (48) wirft mit einem ungewöhnlichen Blick hinter die "Panorama"-Kulissen Fragen auf.

Anja Reschke (48) moderiert das Politmagazin "Panorama". (Archivbild)
Anja Reschke (48) moderiert das Politmagazin "Panorama". (Archivbild)  © Horst Galuschka/dpa

Auf Instagram und Twitter lud die Moderatorin am Freitag ein Foto hoch, das sie im TV-Studio in Hamburg zeigt. Darauf trägt die 48-Jährige eine gelbe Bluse, mintfarbene Hose und blaue High Heels – alles in Pastelltönen gehalten. Solche "Outfit of the Day"-Bilder sind im Internet zur dennoch beliebten Plage geworden.

Influencerinnen werben damit für Marken und noch unbekannte Profile hoffen, dadurch bekannt zu werden und ein Stück vom Werbekuchen abzubekommen, doch bei Reschke hat es einen anderen Hintergrund.

Die 48-Jährige schrieb zu dem Foto: "Während meine Kolleginnen Linda Zervakis und Pinar Atalay Karriere bei den Privaten machen, trage ich ihre Klamotten in der ARD auf". Dazu setzte sie die Hashtags #Nachhaltigkeit und #Sparsamkeit sowie #sparsameARD.

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Zur Erinnerung: Linda Zervakis (46) wechselte Ende April von der Tagesschau zu ProSieben, die ehemalige Tagesthemensprecherin Pinar Atalay (43) kam Anfang August zu RTL und soll dort das Team von "RTL Aktuell" verstärken. Zuvor arbeiteten beide wie Reschke beim NDR in Hamburg. Anscheinend ließen die Frauen in den Studios Kleidungsstücke zurück.

Das Foto von Reschke hat möglicherweise zwei Ebenen. Offensichtlich ist es ein Statement für Secondhand-Mode. Allerdings kann es auch als offene Anspielung auf die Sparrunden bei den öffentlich-rechtlichen Medien verstanden werden.

Anja Reschke posiert in aufgetragener Bekleidung

Stille Kritik an Sparplänen der ARD?

Der NDR verkündete Anfang 2020, dass er innerhalb von vier Jahren 300 Millionen Euro einsparen will, dafür soll sogar der "Tatort" bluten. Erst Ende Juni berichtete Übermedien, dass es Pläne gebe die Sendezeit der ARD-Politmagazine zu reduzieren. Das würde auch "Panorama" betreffen, das Reschke seit dem Jahr 2001 moderiert.

Vor diesem Hintergrund kann der Hashtag #sparsameARD und das Auftragen der Bekleidung von Ex-Kolleginnen als stille Kritik an den Sparplänen verstanden werden.

Eine NDR-Sprecherin bestätigte, dass Hose und Schuhe aus dem Sender-Fundus stammen. Die Praxis der Wiederverwendung ist anscheinend nicht neu. "Hamburg Journal"-Moderatorin Eva Diederich schrieb auf Twitter: "Ich durfte auch schon schicke Umstandsmode von Pinar Atalay im Studio auftragen. Toll, dass die Garderobe alles aufhebt."

Dem Social-Media-Team der ARD fiel auf den Beitrag auf Instagram nur eine Frage ein: "Und was ist von Jan Hofer?!"

Titelfoto: Screenshot/Twitter/AnjaReschke1

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