Parfum: Schockierende, verstörende und beklemmende Szenen! Ist diese ZDF-Serie zu hart?

Von Björn Strauss

ZDF - Es riecht. Es duftet. Es stinkt in der niederrheinischen Provinz. Die ZDFneo-Serie "Parfum" will Maßstäbe setzen. Und das schafft sie auch.

Die ZDF-Adaption ist eine radikale und ästhetische Umsetzung des Themas von Liebe und Sehnsucht.
Die ZDF-Adaption ist eine radikale und ästhetische Umsetzung des Themas von Liebe und Sehnsucht.  © zdfNEO/PR

20 Millionen Süskinds "Das Parfüm"-Leser konnten nicht irren. Fast zwölf Millionen Kino-Zuschauer ebenso wenig. Nun die "modernste" Variante - gezaubert aus dem Flakon von Oliver Berben (Produzent) und Philipp Kadelbach (Regisseur), ästhetisch strapaziert durch Kameramann Jakub Bejnarowicz, der unter anderem die "Feuchtgebiete" verantwortet.

Es ist die absolut hochkarätig besetzte Neu-Adaption des Patrick Süskind-Romans von 1985. 2006 hatte Tom Tykwer den Stoff auf die Kinoleinwand gebracht.

Die ZDF-Adaption ist eine radikale und ästhetische Umsetzung des Themas von Liebe und Sehnsucht und deren Umschlagen in Gewalt und Schmerz mit einer Besetzung, die nichts - gar nichts - zu wünschen übrig lässt.

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Worum geht's denn ? Es gibt den Serienmord, ausgeschnittene Körperfermente und "den gut riechenden Stoff". Die geheimnisvolle und wunderschöne Sängerin "K" lebt nicht mehr. Ihr wurden bizarrerweise Teile des Körpers entfernt.

Schnell sind Ermittlerin und Staatsanwalt auf der Spur in die alte Schulclique des Opfers.

Die Jugendclique von einst verbindet seit mehr als zwanzig Jahren ein "Geheimnis, das nun droht, aufgedeckt zu werden". Krimi total eben - Rückblicke, Einblicke ins Innerste der Nasen und Seelen.

Schauspieler Wotan Wilke Möhring meint zu den skurrilen Szenen, "diese Atmosphäre ist so creepy".
Schauspieler Wotan Wilke Möhring meint zu den skurrilen Szenen, "diese Atmosphäre ist so creepy".  © zdfNEO/PR

Klingt banal. Wird fatal.

Regisseur der Mini-Serie ist kein Geringerer als Philipp Kadelbach, der "Unsere Mütter, Unsere Väter" gemacht hat. Produziert ist die Serie von Oliver Berben ("Das Adlon", "Schuld", "Er ist wieder da").

Hochkarätige Namen auch in der Besetzung.

Der Blick auf die Figuren-Konstellation verrät, hier hat die Drehbuch-Newcomerin Eva Kranenburg tief aus menschlichen Abgründen geschöpft: Der exzentrische Parfümeur Moritz de Vries (August Diehl), Arzt Roman Seliger (Ken Duken) und seine Frau Elena (Natalia Belitski), den von Komplexen geplagten "Zahnlos" (Christian Friedel) sowie Zuhälter Butsche (Trystan Pütter) geben alles.

Die Ermittlungen leitet Profilerin Nadja Simon (Friederike Becht). Staatsanwalt Grünberg wird von Wotan Wilke Möhring gespielt, der am Donnerstag im "Magazin Royal" auf Böhmermanns Frage, ob das Gemetzel nicht zu stark nach Blut und Innereien stinke, geantwortet:

"Klar, es geht ums Rausschneiden von Körperteilen, um einem Geruch auf die Spur zu kommen. Ab und zu muss man das mal sehen." Mit dem Zweiten sieht man eben besser... Das wahre Spannende aber sei, dass die Figuren "alle dysfunktional und krank sind. Jede Figur ist da zerrüttet. Und diese Atmosphäre ist so creepy." Böhmermann sagte auch, dass selbst gestandene Redakteure der Meinung sind, "'Parfum' sei so brutal, dass sie es nicht ausgehalten haben".

Also, wer den Geruch auf einmal einatmen möchte, kann das ab Mittwoch (14. November) ab 22 Uhr im ZDFneo oder in der ZDFneo-Mediathek tun. Dann gibt's den Sixpack erstmal auf einmal zu sehen! Da kannst Du 6 mal 60 Minuten lang quasi den irren Duft durch die Bildschirme spüren.

Das ist Profilerin Nadja Simon (Friederike Becht) in der Serie.
Das ist Profilerin Nadja Simon (Friederike Becht) in der Serie.  © ZDF/Jakub Bejnarowicz
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Christian Friedel gibt den "Zahnlosen"  © ZDF

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