Polizisten verfolgen Auto-Poser im 200.000-Euro-AMG, dann eskaliert die Situation
Wiesbaden - Ein "Stern TV"-Team war mit der Polizei in Wiesbaden auf der Suche nach Auto-Posern unterwegs. Bei einem der Einsätze eskalierte die Situation und führte zu einer Strafanzeige.

Die Zivilstreife gehörte zu der Kontrollgruppe "Autorennen, Geschwindigkeit und Sicherheit" (Agus) - an Bord Agus-Leiter Florian Thrun und seine Kollegin Victoria Willich. Schnell wurden die beiden fündig.
Zunächst wurde das Polizeifahrzeug auf der Theodor-Heuss-Brücke zwischen Mainz und Wiesbaden an einem frühen Freitagabend von einem Mercedes-AMG GT 63 S überholt.
Dabei beschleunigte der knapp 200.000 Euro teure Supersportwagen (über 600 PS, mehr als 300 km/h Höchstgeschwindigkeit) heftig und geräuschvoll. Sofort setzen die Polizisten zur unauffälligen Verfolgung an.
Vor einem Gebrauchtwagenhandel in Wiesbaden wurde der Mann schließlich zur Rede gestellt. Es stellte sich heraus, dass er der Besitzer des Handels ist. Allerdings erwies er sich als nicht sehr gesprächsbereit.
Es kam zum Gerangel, das schließlich für den AMG-Fahrer in Handschellen endete.
AMG-Fahrer wehrt heftig sich bei Kontrolle - und das hat seinen Grund

Warum sich der polizeibekannte Mann so heftig gewehrt hatte, stellte sich schnell heraus: Er war in der Vergangenheit in ein illegales Rennen verwickelt gewesen und besaß seit über einem Jahr keinen Führerschein mehr.
"Ab jetzt sind sie Beschuldigter in einem Strafverfahren", machte Thrun dem immer noch ungehaltenen Mann klar.
Dann stellte sich zwar heraus, dass er den AMG legal erworben hatte, fahren wird er den Boliden aber in absehbarer Zeit nicht mehr.
Die Agus wurde vor vier Jahren eingerichtet, um gezielt in Wiesbaden gegen Auto-Poser, Tuner und illegale Rennen vorzugehen.
"Unser Ziel-Klientel hat in der Regel am Wochenende frei", erklärte Thrun. "Dann muss man sich mit seinem Auto selbst darstellen, profilieren, in dem man Ampelstarts macht oder andere zu illegalen Kfz-Rennen auffordert."
Die Folge: Vor allem von Freitagabend bis Sonntag folgt für die Beamtinnen und Beamten der AGUS ein Einsatz auf den nächsten. Und amüsiert reagieren die gestoppten Raser selten.
Zu sehen gibt es die "Stern TV"-Folge als Stream bei RTL+.
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