Anja Koebel im "Riverboat": Für dieses Herzensprojekt kämpft sie nun

Leipzig - Im Dezember vergangenen Jahres moderierte Anja Koebel (53) zum letzten Mal "MDR um 4". Durch den Abgang hat sie mittlerweile jede Menge Zeit für ihre Herzensprojekte, wie sie nun im "Riverboat" erklärte. Ausschlaggebend für die Entscheidung zu gehen, sei eine einfache Frage gewesen.

Zwar hat sie sich von ihrer "MDR um 4" verabschiedet, ganz vom Rundfunk ist Anja Koebel (53) allerdings nicht verschwunden, gehört weiterhin zum Team des "Sachsenspiegel".
Zwar hat sie sich von ihrer "MDR um 4" verabschiedet, ganz vom Rundfunk ist Anja Koebel (53) allerdings nicht verschwunden, gehört weiterhin zum Team des "Sachsenspiegel".  © MDR/Alexander Friederici

"Ich habe im Sommer vergangenen Jahres eine Online-Begleitung mit einer wundervollen Pferde-Trainerin begonnen", erklärte Anja Koebel gegenüber "Riverboat"-Moderator Jörg Kachelmann (63). "Diese Zusammenarbeit begann mit der Frage: 'Was stellt ihr euch vor mit eurem Pferd? Was wollt ihr erreichen? Denkt mal groß!'"

Während die Moderatorin darüber nachdachte, habe sie bemerkt, dass sie sich sofort limitierte. "Ne, das kann ich nicht, das schaffe ich nicht, dafür habe ich keine Zeit. Und als ich gemerkt habe, wie schwierig das ist, da dachte ich: Jetzt höre doch mal in dich rein, was du auch mit deinem Leben noch machen willst."

Dieser Gedanke habe schließlich einen ganzen Prozess in ihr ausgelöst. "Ich habe mich einfach gefragt: Wo willst du hin? Was macht dich in fünf Jahren noch glücklich? Was könnte dich noch glücklicher machen als das, was du jetzt gerade tust?"

Anja Koebel: Als Botschafterin kämpft sie gegen Tabus

Anja Koebel mit ihrem zweiten Herzensprojekt, ihrem Pferd.
Anja Koebel mit ihrem zweiten Herzensprojekt, ihrem Pferd.  © Eric Münch

Das Gedankenspiel führte schließlich zu Koebels Abschied von "MDR um 4" sowie jeder Menge Zeit, die sie nun für ihre Herzensprojekte nutzt.

Neben ihrem Pferd ist dies vor allem ihr Einsatz als Botschafterin für die Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland. "Ich hatte ja das Glück gehabt zu erleben, wie segensreich die Hospiz- und Palliativarbeit ist. Aus der persönlichen Betroffenheit heraus: in der Begleitung des Sterbeprozesses meiner Mutter."

Anja Koebel setzt sich als Botschafterin dafür ein, dass Politik und Gesellschaft, aber auch das Gesundheits- und Sozialsystem ein Kranksein und Sterben in Würde ermöglichen. Das Engagement sei ein "tiefes Bedürfnis" für sie, will damit das Thema Tod enttabuisieren, sagte sie gegenüber TAG24.

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"Das Sterben an sich, solche Themen schieben wir immer weit weg von uns. Sich damit zu beschäftigen ist unangenehm. Ich möchte aber genau das Gegenteil vermitteln: Das Thema hat eine enorme Schwere, mit der richtigen Unterstützung kann man aber auch gut durch diese letzte Phase des Lebens gehen und dann ist auch Platz für ein Lachen neben der Trauer."

Mittlerweile gebe es "ein unglaublich tolles Netz an Leuten, die Unterstützung bieten. Man ist nicht allein damit. Ich möchte die Öffentlichkeit dafür sensibilisieren, sich über den eigenen Tod Gedanken zu machen."

Titelfoto: MDR/Alexander Friederici

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