Dorit Gäbler über Sex im Alter: "Das ist eine sexuelle Handlung, verdammt nochmal"

Leipzig - In zahlreichen DEFA-Filmen wurden sie einst zum Star und auch ihre Auftritte in der DDR-Samstagabendshow "Ein Kessel Buntes" sind unvergessen: Sachsens legendäre Schauspielerin und Sängerin Dorit Gäbler ist mittlerweile 80 Jahre alt, steht aber immer noch auf der Bühne. Jetzt war sie im MDR-"Riverboat" zu Gast und plauderte ganz freimütig über ihr Sexleben.

Dorit Gäbler ist im Januar 80 Jahre alt geworden, genießt ihr Leben in jeder Hinsicht in vollen Zügen.
Dorit Gäbler ist im Januar 80 Jahre alt geworden, genießt ihr Leben in jeder Hinsicht in vollen Zügen.  © Petra Hornig

Eins steht für die gebürtige Plauenerin nämlich ganz klar fest: "Ich finde es unmoralisch, wenn Leute nach 20 Jahren Ehe sagen: So, Kinder haben wir, jetzt ist geschlossene Gesellschaft. Ich liebe dich noch, aber nicht so." Aber von vorn...

Fröhlich plauderten die 80-Jährige und Moderatorin Kim Fisher (53) über die Programme, mit denen sie im Laufe der Jahre auf der Bühne stand. Und schon kam sie auf eines zu sprechen, in dem es um die schönste Nebensache der Welt geht.

Denn das Thema Sex gehört auf der Bühne eben genauso dazu wie im wahren Leben. "Dieses Thema Sex hat mich ein Leben lang begleitet. Erstens, weil ich eine erotische Ausstrahlung augenscheinlich habe", gibt Gäbler mit ihrer unverwechselbaren Art preis. "Und zweitens...", fährt sie fort, um sich dann in einem Plausch mit Sitznachbar und Bergsteiger Thomas Huber (56) zu verlieren.

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Zu viel für die ungeduldige Fischer, die vor Neugier beinahe platzte: "Ja, was passiert denn dann? Brich doch nicht an der Stelle ab, Mensch!", schrie sie ihr Gegenüber förmlich an und hatte damit alle Lacher im Studio auf ihrer Seite.

"Ja, der Sex", antwortete die sächsische Entertainerin trocken. "Und ich habe einen sehr potenten Mann zu Hause und da kann ich mir gar nicht erlauben, ihm zu sagen: Ach nö, weißte, ich kann nicht mehr und ich will das auch nicht mehr."

Dorit Gäbler im Riverboat: Sex muss nicht immer zielführend sein

Vor knapp zehn Jahren genauso happy zusammen wie heute: Dorit Gäbler und ihr Ehemann Karl-Heinz Bellmann (76). (Archivbild)
Vor knapp zehn Jahren genauso happy zusammen wie heute: Dorit Gäbler und ihr Ehemann Karl-Heinz Bellmann (76). (Archivbild)  © Britta Pedersen/dpa

Sie habe den Eindruck, dass sich Sexualität bei vielen Menschen im Alter verändert. Deshalb wolle sie den älteren Damen mit ihrem Programm beibringen, dass Sex nicht immer zielführend sein muss.

"Wenn man zusammensitzt, sich ankuschelt und vielleicht sogar ein Glas wein trinkt und das mit dem Mund weitergibt für einen Kuss. Das ist eine sexuelle Handlung, verdammt nochmal", lachte sie.

Gäbler ist seit fast 40 Jahren mit dem Entertainer Karl-Heinz Bellmann (76) verheiratet. Wie der das wohl findet, wenn seine Frau in der Öffentlichkeit über seine Potenz spricht, will die Moderatorin wissen.

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"Nicht umsonst hat er die Linie 6 gehabt, er war immer Objekt der Begierde und hatte immer schöne Frauen", so Gäbler. Die "Linie 6" war von 1977 bis 2002 ein bekanntes Straßenbahn-Lokal im Dresdner Stadtteil Tolkewitz, das Bellmann geführt hat.

Außerdem gebe sie ja keine Details preis – außer eines: Wenn richtig laut und heftig gestritten wird, dann ist die Versöhnung umso schöner. Sex sei schließlich "ein Mittel, durch das anschließend alles wieder vergessen ist", strahlte sie Kim Fisher an.

Titelfoto: Bildmontage: Petra Hornig, Britta Pedersen/dpa

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