Jutta Kammann im Riverboat: "Als man mir sagte, mein Mann wird sterben, musste ich eine Komödie spielen"

Leipzig - Was für eine taffe Frau! Ob mit Rippenbruch, auf Schmerztabletten oder kurz nach einer unerträglichen Nachricht: Jutta Kammann (77) stand schon für mehr als 100 Rollen vor der Kamera und auf der Bühne - wie hart dieser vermeintliche Traumberuf sein kann, offenbarte die Schauspielerin im Riverboat.

Sie spielte die "Oberschwester Ingrid": Jutta Kammann im Jahr 2013 beim Fanfest der ARD-Arztserie "In aller Freundschaft" in Leipzig.
Sie spielte die "Oberschwester Ingrid": Jutta Kammann im Jahr 2013 beim Fanfest der ARD-Arztserie "In aller Freundschaft" in Leipzig.  © Hendrik Schmidt/dpa

16 Jahre lang (1998 bis 2014) verkörperte Jutta Kammann in der ARD-Serie "In aller Freundschaft" die "Oberschwester Ingrid". Ein besonderes Highlight für ihre Fans: Noch immer kehrt die 77-Jährige regelmäßig für Gastauftritte in die "Sachsenklinik" zurück!

Doch Schauspielerin war Kammann schon lange vorher und überzeugt auch heute noch in anderen Projekten.

"Stimmt es, dass Du mit Rippenbruch gedreht hast?", wollte Kim Fisher (52) in der MDR-Talkshow dann auch über die Schattenseiten des - in diesem Zusammenhang wortwörtlichen - Knochenjobs wissen. Mit Schmerzmitteln sei das gegangen, erklärte Kammann daraufhin. Verraten habe sie es aber keinem.

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"Was für eine Disziplin! Wo hast Du die her?", hakte die Moderatorin bewundernd nach. "Schauspieler sind so. Wir spielen immer. Wenn abends der Vorhang hochgeht, steht man auf der Bühne. Mit 40 Fieber, mit gebrochenen Rippen. Ein Schauspieler spielt immer", lautete die Antwort - knallhart!

30 Jahre Beziehung - 30 Jahre Altersunterschied

Schauspielerin Jutta Kammann (77) zu Gast in der MDR-Talkshow Riverboat.
Schauspielerin Jutta Kammann (77) zu Gast in der MDR-Talkshow Riverboat.  © Screenshot/MDR-Riverboat

Aber Krankheit sei nicht das Schlimmste, stellte Kammann klar und erzählte dann das Unvorstellbare: "An dem Abend, als das Krankenhaus anrief und mir sagte, mein Mann wird sterben, musste ich eine Komödie spielen. Das ist viel schlimmer. Schmerzen kann man überwinden."

Fast 30 Jahre war der Regisseur Wilhelm Semmelroth ihr Lebensgefährte - bis er im Jahr 1992 verstarb.

Interessant: Zwischen dem Liebespaar lag ein großer Altersunterschied von 30 Jahren. "Damals war das nicht normal", so die Schauspielerin in der MDR-Sendung. "Er sagte immer: 'Wenn die Leute sagen, ich bin dein Vater, ist das ok. Aber wenn sie sagen, ich wäre dein Großvater, dann werde ich tückisch'."

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"Weißt Du, was ich auch irre fand: Dass Du das ausgehalten hast, 30 Jahre lang seine Geliebte zu sein. 30 Jahre blieb er verheiratet", bekannte die Riverboat-Gastgeberin.

"Aber er lebte schon zehn Jahre getrennt und in einer eigenen Wohnung, als wir uns kennenlernten. Ich bin nicht in eine Ehe eingebrochen. Sicher wäre ich manchmal gerne mit ihm verheiratet gewesen. Aber als es dann soweit war, war es auch zu spät", sagte die 77-Jährige. Gepflegt habe sie ihn trotzdem - und zwar zehn Jahre lang!

Doch Kammann blickt positiv auf die Zeit zurück: "Ein Mann, mit dem ich so viele gute und schöne Jahre gehabt habe und durch den ich soviel profitiert habe, auch ohne Eheschein - den hätte ich in der Krankheit doch nicht im Stich gelassen. Und er hat mich selbstbewusst werden lassen. Und der liebe Gott hat es doch wirklich gut mit mir gemeint. Es ist alles schön."

Titelfoto: Screenshot/MDR-Riverboat

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