Marco Schreyl nach Tod seiner Mutter mit traurigem Geständnis: "Das hat mich so kaputt gemacht"

Leipzig - Hinter Moderator Marco Schreyl (49) liegt wahrlich eine harte Zeit: Seine Mutter erkrankte so schwer, dass er den Menschen hinter seiner Mama kaum wiedererkannte. Wie er nach ihrem Tod damit umging, erzählt er sehr bewegend im MDR-"Riverboat".

Moderator Marco Schreyl (49) war am Freitag zu Gast im "Riverboat" und hat sehr bewegend von den letzten Jahren mit seiner kranken Mutter erzählt.
Moderator Marco Schreyl (49) war am Freitag zu Gast im "Riverboat" und hat sehr bewegend von den letzten Jahren mit seiner kranken Mutter erzählt.  © Roberto Pfeil/dpa

Der gebürtige Thüringer hatte eine Kindheit, wie sie im Buche steht: Seine Eltern bekamen ihn, da waren sie gerade 18 Jahre alt, er wuchs behütet auf.

"Mutter hat dafür gesorgt, dass es mir jeden Tag richtig gutgeht, Vater hat dafür gesorgt, dass immer genügend auf dem Tisch ist – und es war ein toller Familienverbund", schwärmt er im Gespräch mit Kim Fisher (54). Doch das Familienglück hielt nicht für immer.

Im Jahr 2015 erhielt seine Mutter die niederschmetternde Diagnose Chorea Huntington, auch Veitstanz genannt – eine unheilbare Erbkrankheit, die zu Bewegungsstörungen sowie psychischen Veränderungen mit Verhaltensstörungen führen kann und meist tödlich endet.

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Schon zuvor habe sich seine sonst so starke Mutter plötzlich verändert. Sie sei plötzlich maßlos geworden, fiel ihm bei einem gemeinsamen Urlaub auf. Er wusste plötzlich, dass etwas nicht in Ordnung war.

Daraufhin habe ihm sein Vater gestanden, dass sie sich schon seit einer Weile immer mehr verändert habe und er das kaum noch ertragen konnte. "Und ich konnte ihn verstehen", fügt der frühere DSDS-Moderator hinzu.

Marco Schreyl wollte Mutter ein schönes Leben ermöglichen, aber es misslang

Im vergangenen Jahr führte der 49-Jährige erstmals seit 2012 wieder durch die Mottoshows bei "DSDS".
Im vergangenen Jahr führte der 49-Jährige erstmals seit 2012 wieder durch die Mottoshows bei "DSDS".  © Roberto Pfeil/dpa

Es habe viel Mühe gekostet, seine früher so lebensfrohe und nun immer aggressiver werdende Mutter davon zu überzeugen, sich untersuchen zu lassen. Der Gedanke an den Moment, in dem sie von ihrer Krankheit erfuhren, raubt ihm fast den Atem. "Es war ein bitterer Moment", bringt Schreyl mit brechender Stimme hervor.

"Und in diesem Moment habe ich für mich beschlossen, alles zu unternehmen, um ihr dieses Leben noch so schön wie möglich zu gestalten. Und, auch das ist bitter, es ist mir nicht gelungen", schildert er, als er sich wieder gefasst hat.

Die Krankheit habe sich so entwickelt, dass die Mutter überhaupt keine Hilfe mehr annehmen wollte, sogar ihren eigenen Ehemann aus dem Haus geworfen hat, der daraufhin bei seinem Sohn einzog.

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Als sein Vater dann starb, war die Familie plötzlich gänzlich auseinandergerissen, und er fühlte sich sehr einsam. Die Mutter zog sich immer mehr zurück, wollte ihn auch nicht immer sehen.

Schließlich kam sie in eine Klinik, aber sie habe kein lebenswertes Leben mehr gehabt. "Das hat mich so kaputt gemacht. Es hat mir so unendlich weh und auch leid getan, dass sie es nicht geschafft hat, mir so zu vertrauen."

Als sie starb, war Schreyl an ihrer Seite. "Ich wollte nur schöne Sachen sagen. Und wollte sie irgendwie mit schönen Erinnerungen gehen lassen", erzählt er den gerührten Gästen abschließend.

Um das Erlebte zu verarbeiten, schrieb der 49-Jährige das kürzlich erschienene Buch "Alles gut? Das meiste schon! Meine Eltern, diese gemeine Krankheit und ich". Eigenen Aussagen zufolge besteht auch bei ihm zu 50 Prozent die Möglichkeit, dass er selbst an Chorea Huntington erkrankt.

Die ganze Riverboat-Folge vom gestrigen Freitag könnt Ihr in der Mediathek anschauen.

Titelfoto: IMAGO / STAR-MEDIA

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