"Rote Rosen"-Neuling: Das verrät Alberto Ruano über seine Rolle

Lüneburg - "Rote Rosen" bekommt Zuwachs! Schauspieler Alberto Ruano (48), bekannt aus dem Netflix-Hit "Das Damengambit" oder der RTL-Soap "Gute Zeiten, schlechte Zeiten", wird ab November in der beliebten ARD-Telenovela zu sehen sein. TAG24 hat sich im Vorfeld mit dem 48-Jährigen über seine Rolle, seine Kenntnisse über die Serie und den Norden unterhalten.

Schauspieler Alberto Ruano (48) wird demnächst in der ARD-Telenovela "Rote Rosen" zu sehen sein.
Schauspieler Alberto Ruano (48) wird demnächst in der ARD-Telenovela "Rote Rosen" zu sehen sein.  © Bernd Brundert

TAG24: Herr Ruano, ab November sind Sie bei "Rote Rosen" zu sehen. Was können Sie uns über Ihre Rolle verraten?

Alberto Ruano: Was ich sagen kann: Er kommt aus Costa Rica und er ist sehr verliebt in Merle. Als Biologe ist er sehr engagiert, was den Umweltschutz angeht. Er kümmert sich um die Wiederaufforstung im Amazonas. Zudem ist er sehr temperamentvoll und spricht astrein Deutsch, obwohl der nicht in Deutschland aufgewachsen ist.

TAG24: Sie spielen also wieder einen Latino. Wie sehr stört es Sie, auf solche Rollen beschränkt zu werden?

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Ruano: Genau, wieder! Ich habe auch einen Kinofilm, da werde ich einen Kubaner spielen. Es zeigt, wie eng im Fernsehen, Film oder Kino noch in Klischees gedacht wird, was die Besetzung von Rollen angeht. Natürlich gehört es auch ein bisschen dazu, weil es die Rollen dann einfacher erklärt. Daher kann ich es auch schon verstehen, aber es ist natürlich auch schade.

Alberto Ruano wird in bestimmtes Rollen-Schema gedrängt

Gemeinsam mit Merle, gespielt von Anja Franke (59), kommt Ruano aus Mittelamerika nach Lüneburg.
Gemeinsam mit Merle, gespielt von Anja Franke (59), kommt Ruano aus Mittelamerika nach Lüneburg.  © ARD/Nicole Manthey

TAG24: Mussten Sie besondere Fähigkeiten für Ihre Rolle bei "Rote Rosen" mitbringen?

Ruano: Die Verantwortlichen haben tatsächlich jemanden gesucht, der Basic Salsa tanzen konnte - und das konnte ich. Ich hatte früher mal einen Mitbewohner im Studentenwohnheim, einen Kolumbianer, der mir die Basics beigebracht hatte. Darauf konnte ich jetzt aufbauen. Beim Dreh war es dann tatsächlich gar nicht mehr so notwendig, man hätte es wahrscheinlich auch faken können. Für die Szene an sich war es gut, aber sonst wäre es nicht nötig gewesen.

Aber genau dies ist das zweischneidige Schwert. Zum einen denke ich, es wäre mal schön, etwas anderes zu spielen, andererseits denke ich, immerhin werde ich besetzt und kriege dadurch meine Chancen.

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Als Filmemacher kenne ich es. Man braucht für die Rollen ein bestimmtes Profil und sucht danach. Bei mir spielt dann auch noch der Nachname eine Rolle.

Am Anfang habe ich mich noch gefragt, ob ich mir nicht einen deutschen Künstlernamen aneignen soll. Meine damalige Agentin hatte mir davon aber abgeraten und darauf gepokert, dass ich durch den spanischen Nachnamen Latino-Rollen erhalten würde.

Neuer "Rote Rosen"-Schauspieler Alberto Ruano kannte die Serie nicht

Der 48-Jährige kannte vor den Dreharbeiten die ARD-Telenovela "Rote Rosen" und Schauspielkollege Hermann Toelcke (70, r.) nicht.
Der 48-Jährige kannte vor den Dreharbeiten die ARD-Telenovela "Rote Rosen" und Schauspielkollege Hermann Toelcke (70, r.) nicht.  © NDR

TAG24: Kannten Sie vor Ihrem Engagement schon "Rote Rosen" und wie sind Sie darauf gestoßen?

Ruano: Ich kannte die Serie und wusste, dass es sie gibt. Ich muss aber gestehen, dass ich eigentlich nie was gesehen habe. Ich habe keinen Fernseher. Früher als Kind habe ich viel deutsches Fernsehen gesehen. Mittlerweile schaue ich, weil ich auch wenig Zeit habe, nur noch wenig. Ich konsumiere eine Stunde am Tag Medien.

Wenn ich Filme schaue, dann wähle ich sie sehr konkret aus. Im Moment gucke ich mir viele spanische Sachen an, weil da viele gute Sachen produziert werden. Und ich schaue sehr gerne viele alte Sachen, also Schwarz-Weiß-Filme.

Die deutsche Fernseh-Landschaft kenne ich sehr schlecht. Ob es schließlich in einem Kunstfilm spiele oder bei "Rote Rosen" ist egal. Das Spielen an sich macht mir einfach Spaß.

TAG24: Sie stehen nicht nur vor, sondern auch hinter der Kamera. Was können Sie uns dazu sagen?

Ruano: Ich habe ein paar kürzere Sachen gemacht, Mockumentarys. Ich habe in Berlin eine Gruppe mit Schauspielern und Schauspielerinnen gegründet und konnte drei Kurzfilme realisieren.

Aktuell arbeite ich an einer Serie, die so 80 bis 90 Minuten dauert. Es ist ein Historienfilm aus dem Jahr 1935. Es ist eine romantische Komödie. Es ist extrem spannend, auf der anderen Seite zu stehen, weil man neben dem Spielen auch schreibt und schneidet. Man lernt extrem viel.

Es ist eine gute Erfahrung. Filme zu machen ist viel kompletter, es ist ein Menü: Vorspeise, Hauptspeise und Nachtisch.

TAG24: Sie haben während der Dreharbeiten den Norden kennengelernt. Wie sehr hat er Ihnen gefallen?

Ruano: Lüneburg ist wunderschön. Ich war sehr überrascht, auch wie gut die Stadt erhalten ist. Die Menschen hier sind sehr freundlich und landschaftlich ist es auch wunderschön. Ich kann es empfehlen.

Titelfoto: Bernd Brundert

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