Tweet von Frauke Petry gefälscht? RTL setzt Zusammenarbeit mit Moderator aus

Köln - "Explosiv"-Moderator Maurice Gajda (40) wird vorgeworfen, einen Tweet von Ex-AfD-Chefin Frauke Petry (48) gefälscht zu haben. RTL zieht nun Konsequenzen.

Moderator Maurice Gajda (40) soll einen Tweet gefälscht haben. (Archivfoto)
Moderator Maurice Gajda (40) soll einen Tweet gefälscht haben. (Archivfoto)  © Bildmontage: Jörg Carstensen/dpa

"Wir setzen die Zusammenarbeit mit Maurice Gajda bis auf Weiteres aus, bis die im Raum stehenden Vorwürfe geklärt sind", wie der Kölner Privatsender am Mittwoch gegenüber "Übermedien" bestätigte.

Man arbeite täglich in einem engmaschigen und mehrstufigen Abnahmeprozess mit der Mindestanforderung eines Vier-Augen-Prinzips. Der grafisch und fälschlich erstellte Tweet bot den verantwortlichen Sende-CvDs keinerlei Anhaltspunkt, um die journalistische Integrität infrage zu stellen. RTL werde jedoch seine journalistischen Guidelines auch diesbezüglich nochmals schärfen.

Doch was genau war passiert? Am 5. August hatte Gajda für das Magazin "Explosiv" über den Sänger Trong Hieu Nguyen (31) berichtet. In dem Beitrag traf der 40-Jährige neben dem ehemaligen Teilnehmer von "Deutschland sucht den Superstar" auch seine Freunde.

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Dort erzählt er, wie er den Sohn vietnamesischer Eltern beim Vorentscheid zum Eurovision Song Contest gesehen habe. Zudem offenbart er, dass Freunde ihm einen "Tweet von Frauke Petry, der ehemaligen AfD-Parteivorsitzenden, geschickt" hätten.

Darin soll gestanden haben: "Also, Frauke Petry schrieb über diesen Mann, Euren Freund: 'Ich glaube, kein normaler Deutscher will einen rosa gefärbten Asiaten beim ESC sehen'", so Gajda, der ergänzt: "Der Tweet ist inzwischen gelöscht."

Trotzdem stellte der Kölner Privatsender den Tweet grafisch dar.

Stellungnahme zum gefälschten Tweet: RTL äußert sich

Ex-AfD-Chefin Frauke Petry wehrt sich gegen Anschuldigungen

Die frühere Chefin der Alternative für Deutschland, Frauke Petry (48), kündigte rechtliche Schritte an.
Die frühere Chefin der Alternative für Deutschland, Frauke Petry (48), kündigte rechtliche Schritte an.  © Bildmontage: Carsten Koall/dpa

Die frühere AfD-Chefin hingegen wehrt sich gegen die Anschuldigungen des Reporters und behauptet, dass der Post erfunden sei, und bezeichnet "diese Aktion" als "schlichtweg rechtswidrig".

Zudem kündigte die 48-Jährige rechtliche Schritte an: "Abmahnung ist unterwegs." Demnach habe sie den Tweet so nie gepostet.

Tatsächlich setzte Frauke Petry im März einen Post ab. Darin schrieb sie: "Kann mir nicht vorstellen, dass normale Bürger von diesen pinken Herren 'vertreten' werden wollen … #ESC2023".

Nun soll der Vorfall aufgeklärt werden.

Titelfoto: Bildmontage: Jörg Carstensen/dpa, Carsten Koall/dpa

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