Doppelmord am Traumstrand! Fremdgeher tötet Geliebte und Tochter (†1)

Portugal/München - Eine Geschichte wie aus einem Horrorfilm, leider aber grauenvolle Realität: Ein vergebener Mann macht Urlaub mit seiner Affäre und dem gemeinsamen Kind, tötet beide dort - und will alles nach einem dramatischen Unfall aussehen lassen.

An diesem schwer zugänglichen Strand, dem Praia Do Canavial nahe Lagos, tötete Gunnar D. seine Geliebte und später offensichtlich auch die gemeinsame Tochter.
An diesem schwer zugänglichen Strand, dem Praia Do Canavial nahe Lagos, tötete Gunnar D. seine Geliebte und später offensichtlich auch die gemeinsame Tochter.  © IMAGO/agefotostock

2006 lernen sich Georgina Z. (†30) und Gunnar D. (damals 38) in einer Stuttgarter Bar kennen, wie in der ZDFinfo-Doku "Schuld & Sühne - Falle im Paradies" erzählt wird. Der Münchner ist Techniker und beruflich oft in anderen Städten.

In unregelmäßigen Abständen und über mehr als ein Jahr trifft sich das Duo. Ihre Freundin Carla Carlos weiß: "Sie war verliebt, er nicht. Er wollte Spaß haben!"

Aus der Affäre entsteht ein Baby, über das D. alles andere als begeistert ist. Er bricht den Seitensprung ab, bietet ihr Geld für eine Abtreibung. Doch Georgina lehnt ab, bringt im Oktober 2008 die kleine Alexandra zur Welt.

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Auch danach will Gunnar D. nichts von den beiden wissen. Georgina möchte rechtlich zumindest Unterhaltsforderungen geltend machen, woraufhin Alexandras Erzeuger per Brief zur freiwilligen Anerkennung der Vaterschaft aufgefordert wird. Ab diesem Moment - die Behörden haben seine Adresse - steigt seine Angst, dass die Affäre vor seiner Partnerin Prapti U. auffliegen könnte.

Nachgestellte Szene: Im hüfttiefen Wasser drückt er Georgina immer wieder unter Wasser, bis sie ertrinkt.
Nachgestellte Szene: Im hüfttiefen Wasser drückt er Georgina immer wieder unter Wasser, bis sie ertrinkt.  © ZDF/Pascal Berneburg

Schuld & Sühne (ZDFinfo): "Er hat gesagt, er will kein N****kind"

Georgina Z. (†30) und ihre 21 Monate alte Tochter Alexandra mussten sterben, weil die Affäre verheimlicht werden sollte.
Georgina Z. (†30) und ihre 21 Monate alte Tochter Alexandra mussten sterben, weil die Affäre verheimlicht werden sollte.  © Polizei

Nach Zustellung des Briefes meldet sich der leibliche Vater bei Georgina - erstmals nach zwei Jahren. Er will die Unterhaltsthematik außergerichtlich klären. Georgina lehnt das ab, verlangt sogar, dass sich D. in die Erziehung der Tochter einbringt. Das passt ihm so gar nicht.

Im Juni 2010 fährt er zu seiner Ex-Affäre und lernt sein Kind erstmals kennen. Aber er zeigt keinerlei Interesse. Noch schlimmer für ihn aber ist die Hautfarbe des Mädchens. "Er hat gesagt, er will kein N****kind", erinnert sich Carla Carlos.

Wenig später die überraschende Wende: Gunnar D. lädt Georgina Z. zu einem gemeinsamen Urlaub zu dritt in Portugal ein. Ihr Misstrauen und das ihrer Freunde ist groß, doch die junge Mutter lässt sich überreden. Ein fataler Fehler.

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Im südportugiesischen Lagos kommen sie unerkannt in einem großen Hotel unter. Am letzten Urlaubstag, dem 10. Juli 2010, verliert Georgina ihr Leben.

Algarve-Mord in Portugal: Gunnar D. legt Georginas Leiche neben der gemeinsamen Tochter ab

Gunnar D. wollte den Mord wie einen Unfall aussehen lassen.
Gunnar D. wollte den Mord wie einen Unfall aussehen lassen.  © Marc Müller/dpa

Nach dem Frühstück begibt sich das Trio zu dem Strand Praia Do Canavial, den D. zuvor schon für seinen Plan ausgekundschaftet hat. Er ist nur schwerlich über einen steilen und steinigen Weg erreichbar, weshalb sich nur wenige hierher trauen.

Allerdings sind drei Männer dort, gänzlich unerkannt kann der Münchner seinen Mord nicht ausführen. Während die kleine Alexandra im Sand spielt, begibt er sich mit seiner früheren Geliebten ins Meer. Dort drückt er sie mehrfach mit dem Kopf unter Wasser. Georgina beißt und tritt ihn, ertrinkt aber.

"Danach kommt Gunnar mit Georgina in seinen Armen aus dem Wasser und legt sie im Sand neben dem Kind ab", berichtet Polizist Jorge Reis von der Zeugenaussage des Rentners Joao V., der die Szenen aus einiger Entfernung sieht.

Der Mörder täuscht Wiederbelebungsversuche vor und behauptet gegenüber der Zeugen, seine Freundin leide an Epilepsie, er müsse Medikamente aus dem Wasser holen. Er schnappt sich Alexandra, verlässt den Strand und kommt nie wieder.

Die Ermittler halten an den Flughäfen Faro und Lissabon Ausschau nach einem Deutschen mit dunkelhäutigem Kind. Sie finden ihn nicht, da er allein zurück nach Deutschland fliegt. Alexandra - da ist sich die Kriminalpolizei sicher - hat er zuvor ebenfalls getötet. Sie wird acht Monate später mit Steinen beschwert in Steinklippen nahe Sagres gefunden.

Gunnar D. wird vom Landgericht München im Oktober 2012 zu lebenslanger Haft verurteilt und die besondere Schwere der Schuld festgestellt.

Paulina Krasa stellt den Fall vor.
Paulina Krasa stellt den Fall vor.  © ZDF/Tobias Schütze

Ab sofort ist diese "Schuld & Sühne"-Folge in der ZDF-Mediathek abrufbar, am 15. September (21 Uhr) dann auch auf ZDFinfo im TV zu sehen.

Titelfoto: Bildmontage: IMAGO/agefotostock, Marc Müller/dpa, Polizei

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