Abschied beim Münster-"Tatort": Wenn Pioniergeist tödlich endet
Münster - Nichts anderes als eine Sensation will die Münsteraner Fahrradmanufaktur Hobrecht & Hobrecht ihren Gästen präsentieren, doch mit einer tiefgefrorenen Leiche hat niemand gerechnet. Und dieser Mordfall findet seinen Ursprung im Jahr 1882. So aufsehenerregend beginnt der "Tatort: Die Erfindung des Rades", der am heutigen Sonntag, um 20.15 Uhr, im Ersten ausgestrahlt wird.
Eigentlich wollte Firmenchef Kurt Hobrecht senior (Hannes Hellmann, 71) das "First Bike" vorstellen, das nach einer Originalzeichnung von 1882 gefertigt wurde.
Es sei der Beweis, dass das weltweit allererste moderne Fahrrad in Münster erfunden wurde - und nicht 1884 in England, wie Hobrecht betont.
Doch statt eines Fahrrads befindet sich in der Holzkiste eine Kühltruhe. Darin liegt Hobrechts Bruder Albert (Heinrich Giskes, 79) - schockgefroren!
Tatverdächtige finden Kommissar Frank Thiel (Axel Prahl, 65) und Rechtsmediziner Prof. Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers, 61) jede Menge. Fast die gesamte Familie des Toten hat jeweils ein Motiv. Bei den Ermittlungen offenbart sich ein Geheimnis nach dem anderen.
Auch Staatsanwältin Wilhelmine Klemm (Mechthild Großmann, 76) hat etwas zu verbergen.
Lohnt sich das Einschalten beim neuen Münster-"Tatort"?
Definitiv, auch wenn es dieses Mal weniger zynisch zwischen Boerne und Thiel zugeht. Dafür zeigt sich Staatsanwältin Wilhelmine Klemm von einer ganz anderen Seite, fast wie ausgewechselt.
Und das hat einen Grund: "Kurt Hobrecht war die erste große Liebe meines Lebens", vertraut sie im Laufe der Ermittlungen schließlich Kommissar Thiel an.
Dass Klemm immer noch Gefühle für den Tatverdächtigen hat, ist offensichtlich. Deshalb liegt ihr die Aufklärung des Mordes so sehr am Herzen.
Mechthild Großmann verabschiedet sich nach 23 Jahren vom Münsteraner "Tatort". Mit ihrem letzten Fall wird ihr ein gebührender Abschied beschert. Was wird der Schauspielerin nach mehr als zwei Jahrzehnten am meisten fehlen?
"Also vermissen werde ich, vor Axel Prahl zu stehen und zu sagen: 'Gute Arbeit, Thiel'", verriet sie im WDR-Interview.
Titelfoto: WDR/Frank Dicks

