ARD-Verjüngungskur: Sächsischer Nachwuchs erobert den "Tatort"

Leipzig/Ludwigshafen - "Tatort" im Umbruch: Immer mehr liebgewonnene Figuren - von Klaus Borowski (Axel Milberg, 69) über Ivo Baltic (Miroslav Nemec, 71), Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl, 67), Anna Janneke (Margarita Broich, 65) und Paul Brix (Wolfram Koch, 63) bis zu Wilhelmine Klemm (Mechthild Großmann, 76) - haben ihren Platz geräumt oder werden ihn noch freimachen, um junge Ermittler nachrücken zu lassen. Einer von ihnen ist der gebürtige Radebeuler Johannes Scheidweiler (26).

Johannes Scheidweiler (26) hat sich nach seinem Engagement am Staatstheater Cottbus als freiberuflicher Schauspieler in Leipzig niedergelassen.  © dpa/Frank Hammerschmidt

Der Schauspieler, der in Radeburg aufgewachsen ist und mittlerweile in Leipzig lebt, spielt den jungen Polizisten Nico Langenkamp, der gemeinsam mit seiner Kollegin/Kontrahentin Mara Hermann (Davina Fox, 28) "Tatort"-Urgestein Lena Odenthal (Ulrike Folkerts, 64) bei den Ermittlungen unterstützt.

Am Sonntag sind die beiden Jungstars bereits in ihrem dritten Krimi mit dem Titel "Mike & Nisha" zu sehen.

"Es ist immer noch total unreal", zeigt sich Scheidweiler im TAG24-Interview begeistert. Bereits 2018 habe er in einer Folge des Berliner "Tatort" mitgewirkt.

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Aber als die Anfrage kam, ob er eine durchgehende Rolle machen will, "war das total surreal".

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Johanna Stern (Lisa Bitter, 41, l.) und Lena Odenthal (Ulrike Folkerts, 64) bekommen Unterstützung von jungen Ermittlern.  © SWR/Benoît Linder

Die Wende im "Tatort": "Natürlich ist es ein Wagnis"

Am Sonntag ist der Sachse in seinem dritten Ludwigshafener "Tatort" zu sehen.  © SWR/Benoît Linder

Gemeinsam mit Fox bildet der Sachse ein durchaus ungewöhnliches Team. Sie ist äußert strukturiert, er das gesamte Gegenteil, wirkt dabei etwas unbeholfen.

Doch: "Hinter jeder unkonventionellen Aktion von Nico steckt ein guter Wille, den er erfüllen will. Dabei geschehen halt Schönheitsfehler", erklärt der 26-Jährige lachend.

Für ihn sei es eine große Ehre, in der Krimireihe mitzuspielen - und sie weiterzuentwickeln.

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So schade der Abschied alteingesessener Kommissare auch sei, komme nun - wie im echten Leben - die Jugend nach.

"Natürlich ist es ein Wagnis, die alten Strukturen zu verändern", meint der Schauspieler, der zuletzt am Staatstheater Cottbus gearbeitet hat.

Dennoch: Nur mit "neuen Herausforderungen, neuen Aspekten und neuen Figuren" könne man auch neue Geschichten erzählen - und die brauche es, damit der "Tatort" dynamisch und lebendig bleibt.

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