Psycho-"Tatort" zeigt Todes-Trip: Massaker bei Drogenparty

Frankfurt (Main) - Es ist ein wahres Massaker, das sich im Haus des Psychoanalytikers Dr. Adrian Goser (Martin Wuttke, 60) abgespielt hat. Sechs seiner Patienten sind tot, der Arzt selbst überlebt nur knapp. Im "Tatort: Leben Tod Ekstase" müssen die Frankfurter Ermittler herausfinden, wer Schuld daran ist. Am heutigen Sonntagabend um 20.15 Uhr ist der Film im Ersten zu sehen.

Für Paul Brix (Wolfram Koch, 60) und Anna Janneke (Margarita Broich, 62) entwickelt sich der Fall zu einem Psycho-Krimi.
Für Paul Brix (Wolfram Koch, 60) und Anna Janneke (Margarita Broich, 62) entwickelt sich der Fall zu einem Psycho-Krimi.  © HR/Bettina Müller

Anna Janneke (Margarita Broich, 62) und Paul Brix (Wolfram Koch, 60) werden zum Tatort in einer Villa gerufen, wo sechs Menschen während einer "Therapiestunde" ums Leben kamen.

Dr. Adrian Goser leitete die Psycholyse-Sitzung, bei der die Patienten bewusstseinsverändernde Drogen einnehmen, um zur absoluten Selbsterkenntnis zu gelangen.

Brix sieht in ihm einen Hochstapler, hält mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg. Er sagt zu dem Psychoanalytiker: "Ihnen ist schon klar, dass Sie eine ziemlich miese Bilanz haben als Psychiater? Alle Ihre Patienten waren auf einem 'guten Weg'. Jetzt sind alle tot."

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Janneke hingegen zeigt sich interessiert an dieser Form der Therapie, ist aber zwiegespalten.

Goser ist der Hauptverdächtige in diesem Fall. Da er sich an den Abend nicht erinnern kann oder will, machen die Kommissare mit ihm eine Tatort-Begehung.

Brix und Janneke erhoffen sich ein Geständnis, doch der Arzt weist jede Schuld von sich, stellt sich selbst als Opfer dar. Während sie die Tat rekonstruieren wollen, verriegelt eine unbekannte Person alle Zugänge zum Haus.

Ein Schuss fällt. Ist das der eigentliche Täter? Was ist wirklich in dem Haus geschehen? Es beginnt ein Todes-Trip.

Lohnt sich das Einschalten?

Dr. Adrian Goser (Martin Wuttke, 60) sieht sich selbst als Opfer, ist aber der Hauptverdächtige in diesem Fall.
Dr. Adrian Goser (Martin Wuttke, 60) sieht sich selbst als Opfer, ist aber der Hauptverdächtige in diesem Fall.  © HR/Bettina Müller

Definitiv! Der Film nimmt langsam Anlauf, um ab der Mitte vor Spannung nur zu strotzen.

Zentraler Ort der Geschehnisse ist eine Villa in Frankfurt. "Wir haben ein Haus gesucht, das selbst zu einer tragenden Figur in der Geschichte werden konnte", erklärt Regisseur Nikias Chryssos (44), der mit Michael Comtesse auch das Drehbuch schrieb, dem HR.

"Mit Beginn der Tatort-Begehung sollte eine andere Welt betreten werden: Gosers Welt." Zufälligerweise passt auch die Vorgeschichte der Villa in den Film: "Eine Zeit lang war dort eine Einrichtung für Suchtkranke untergebracht", so Chryssos.

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Es ist also genau der richtige Ort für diesen Fall, der sich zu einem psychologischen Kammerspiel entwickelt. Die Kommissare müssen sich mit einem Psychoanalytiker auseinandersetzen, der nicht zu durchschauen ist.

Martin Wuttke, selbst einmal "Tatort"-Kommissar in Leipzig, spielt Adrian Goser mal mit einer gehörigen Portion Zynismus, dann wirkt er wiederum wie von Dämonen besessen, der menschliche Abgründe ergründen will. In seinen Rückblenden erhält der Zuschauer Einblick in seine Sitzungen, die nichts anderes als Drogenpartys unter ärztlicher Aufsicht sind.

Die Mischung aus Ekstase und Horror macht diesen Film so spannungsgeladen.

Titelfoto: HR/Bettina Müller

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