Tatort mit Frauen-Power: Geht Pharmaunternehmen für Erfolg über Leichen?

Zürich - Geht eine Pharmafirma für den reibungslosen Start eines lukrativen Medikaments über Leichen? Wird die Mutter eines kranken Kindes zur Rächerin? Mit diesen Fragen beschäftigt sich der neue Schweizer "Tatort: Risiken mit Nebenwirkungen", der am heutigen Sonntagabend um 20.15 Uhr im Ersten läuft.

Die Zeugin Klara Canetti (Anouk Petri, 18) kollabiert nach ihrer Aussage.
Die Zeugin Klara Canetti (Anouk Petri, 18) kollabiert nach ihrer Aussage.  © SRF/Sava Hlavacek

Die beiden Ermittlerinnen Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zuercher, 43) und Tessa Ott (Carol Schuler, 35) haben es dieses Mal mit einer Wasserleiche im Zürichsee zu tun.

Schnell wird klar, dass das Opfer, die Anwältin Corinne Perrault (Sabine Timoteo, 47), mit Insulin getötet wurde.

Die Ermordete war während ihrer Arbeit in einen ethischen Zwiespalt geraten.

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Die Kanzlei, bei der Perrault angestellt war, vertritt das aufstrebende Pharma-Unternehmen Argon, das kurz vor dem Marktstart eines sehr teuren Medikaments für eine sehr seltene Krankheit steht.

Allerdings klagt die Teenagerin Klara Canetti (brillant gespielt von Anouk Petri, 18), ihr Zustand habe sich durch das Medikament verschlechtert. Die Kanzlei sollte mit allen Mitteln verhindern, dass die Familie das Unternehmen verklagt.

Ins Visier der Kommissarinnen geraten schließlich alle: Klaras Mutter Dorit (Annina Butterworth, 42) aus Ärger darüber, dass die Anwältin ihre Tochter so zugesetzt hat; und die Entwicklerin des Medikaments, Regula Arnold (Laura de Weck, 41), weil sie keine Störung der Markteinführung dulden wollten.

Lohnt sich das Einschalten beim Züricher Tatort?

Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zuercher, 43, l.) und Tessa Ott (Carol Schuler, 35)
Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zuercher, 43, l.) und Tessa Ott (Carol Schuler, 35)  © SRF/Sava Hlavacek

Durchaus. Dieser Krimi wartet mit geballter Frauenpower auf, sowohl auf Ermittlerseite, als auch auf Schurkenseite.

Das Verhältnis zwischen den Kommissarinnen bleibt derweil auch im vierten "Tatort" aus Zürich diffus. Die einst offensichtliche Abneigung hat sich gelegt, aber sie fahren sich immer noch gegenseitig in die Parade, und sie sind sich immer noch nicht ganz grün.

Besonders vielschichtig in diesem Fall ist die französischsprachige Grandjean. Die Kommissarin aus kleinen Verhältnissen, die sich im reichen Zürich nicht wohlfühlt, ist manchmal gnadenlos im Verhör, dann wieder ganz verwundbar.

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Am witzigsten ist Grandjean, wenn sie sich als Rapperin erst das Vertrauen einer Zeugin und dann den Beifall ihrer Kollegin sichert.

Titelfoto: SRF/Sava Hlavacek

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