Stuttgart/München - Ein Ort kämpft gegen die Wasser-Lobby. Denn Wasser wird immer mehr zum "Wirtschaftsgut", das im Interesse großer Konzerne "enteignet" wird. Dem geht der spannende Film "Bis zum letzten Tropfen" nach - auch eine Doku zum Film gibt's im Ersten.

Der prominent besetzte, investigative Fernsehfilm und eine sich anschließende Dokumentation gleichen Namens – beide vom preisgekrönten Filmemacher Daniel Harrich (38) – beschäftigen sich mit der "wertvollsten Ressource unserer Zeit": unserem Trinkwasser.

Wem gehört das Wasser eigentlich? Dürfen Wasservorkommen Handelsware sein?

Selbst im bisher "wasserverwöhnten Deutschland" wird der lebensnotwendige Rohstoff zunehmend knapp - Stichwort Brandenburg. Dennoch werden sogenannte Wasserrechte an die Privatwirtschaft verkauft.

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Darum geht's: Martin Sommer (Sebastian Bezzel, 50, Ex-"Tatort"-Kommissar, "Kaiserschmarrn") ist Bürgermeister eines strukturschwachen Kleinstädtchens. Das Angebot eines international agierenden Getränkeherstellers soll Reichtum in den Ort bringen.

Die fiktive Firma "PureAqua" samt ihrem Chef Rainer Gebhard (Ulrich Tukur, 64, "Tatort", "Ökozid") macht ein lukratives Angebot für Entnahmerechte und wird sogar von der Landespolitik unterstützt, vor allem von Julia Roland (Karoline Schuch, 40, "Totenwald"), Referentin für Wasser im Umweltministerium.

Der Bürgermeister denkt an die Arbeitsplätze der Region, die Wasserfirma an Profit. Diese schreckt nicht vor Studien-Manipulationen zurück. Die Lage eskaliert zusehends!

Bereits im Jahr 2018 hat "Frontal21" über "Vittel" und das Nestlé-Wasserproblem recherchiert (TAG24 berichtete) - hier wurde Wasser abgepumpt, was zum Grundwasser-Verlust führt.

Andere Region, das gleiche Problem: Eben diesem Wasser-Problem geht der in München geborene Regisseur Daniel Harrich auf den sprichwörtlichen Grund. ER zeigt die Wirklichkeit hinter der Fiktion!

Jahrelang hat beispielsweise ein internationaler Getränkekonzern sich bemüht, für seine Abfüllanlage bei Lüneburg ein großes Grundwasserreservoir zu erschließen. Ein Gutachten, der Konzern und die zuständigen Behörden gehen davon aus, dass das Wasser so tief liegt, dass die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung nicht angegriffen wird.

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Eine örtliche Bürgerinitiative traute dem nicht. Sie will das laufende Genehmigungsverfahren stoppen. Mithilfe von Wissenschaftlern geht Harrich der Frage nach, wie kritisch die Lage durch das geplante Abpumpen der Wasservorräte tatsächlich werden könnte.

Auch dieser Fall zeigt, was uns allen bevorsteht, wenn es zunehmend Verteilungskämpfe um die knapper werdenden Grundwasservorräte gibt.

Während der Dreharbeiten kündigt der Konzern an, dass er das Vorhaben, das er "jahrelang mit großer Anstrengung verfolgt hat", nun "vorerst" einstellen will, mit der Begründung: Der Mineralwassermarkt habe sich rückläufig entwickelt.

Die Bürgerinitiative erklärt auf Anfrage, sie halte diese Ankündigung allerdings für einen taktischen, temporären Schachzug...

TV-Tipp: "Bis zum letzten Tropfen" kommt am Mittwoch, 16. März, um 20.15 Uhr im Ersten und ist bereits "online first" ab dem 9. März in der ARD-Mediathek zu sehen. Die Doku dazu, begleitet von einem großen Online- und Social-Media-Angebot unter #unserWasser, macht auf die immense Problematik aufmerksam.