ZDF-Reportage schlägt Alarm! So schlimm ist die Müll-Situation in deutschen Großstädten wirklich

Köln - Über eine Million Menschen leben in Köln - kein Wunder also, dass die knapp 2000 städtischen Reinigungskräfte mit ihrer Arbeit kaum hinterherkommen. Wie schlimm die Situation wirklich ist, zeigt die ZDF-Reportage "Müll an jeder Ecke - Stadtreinigung am Limit" am Sonntag.

AWB-Mitarbeiter Markus Lanius (47) kämpft jeden Tag gegen wilde Müllkippen in Köln-Kalk.
AWB-Mitarbeiter Markus Lanius (47) kämpft jeden Tag gegen wilde Müllkippen in Köln-Kalk.  © ZDF/Maike Angelina Simon

Köln droht unter Abfallbergen zu versinken: Mehr als 20.000 wilde Müllkippen wurden 2022 im Stadtgebiet gemeldet - etwa doppelt so viele wie noch vor fünf Jahren.

Ein riesengroßes Problem für die Stadtverwaltung. Denn der Unrat müffelt nicht nur, sondern kann auch gefährlich für Mensch und Tier sein. Und: Für die Beseitigung der wilden Müllkippen muss die Stadt richtig tief in die Tasche greifen. Etwa 13 Millionen Euro musste die Verwaltung allein im Jahr 2022 hinblättern.

Dabei sind die knapp 2000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abfallwirtschaftsbetriebe Köln (AWB) von Montag bis Sonntag fast rund um die Uhr im Einsatz, um die Abfallberge unter Kontrolle zu bringen. Eine Aufgabe, die für die städtischen Reinigungskräfte ohne die Mithilfe der Bürgerinnen und Bürger kaum zu meistern ist.

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Das weiß auch Serkan Gürbüz (36). Zwar ist er Straßenkehrer mit Leib und Seele, trotzdem wünscht er sich, "dass die Bürgerinnen und Bürger die Stadt sauber halten" und die AWB bei ihrer Arbeit unterstützen würden. Hohe Ansprüche hat er dabei nicht einmal - er wolle nur, dass die Menschen die rund 23.300 "Papierkörbe benutzen und nicht alles auf die Straße werfen".

Nach der Party kommen die Aufräumarbeiten: Auf der Zülpicher Straße in Köln sammeln sich jedes Wochenende Zigtausende Kilo Müll an.
Nach der Party kommen die Aufräumarbeiten: Auf der Zülpicher Straße in Köln sammeln sich jedes Wochenende Zigtausende Kilo Müll an.  © ZDF/Maike Angelina Simon

Verhalten der Bürgerinnen und Bürger macht Straßenkehrer Serkan traurig

Straßenkehrer Serkan Gürbüz (36) wünscht sich mehr Unterstützung von den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt.
Straßenkehrer Serkan Gürbüz (36) wünscht sich mehr Unterstützung von den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt.  © ZDF/Maike Angelina Simon

Insgesamt sei die Situation in Köln einfach "eine riesengroße Herausforderung", meint Serkan, der schon mehr als nur einmal genervt von dem Verhalten seiner Mitmenschen war. "Man gibt sich natürlich viel Mühe, damit wenigstens das eigene Revier sauber aussieht", erzählt der ehrgeizige 36-Jährige. "Wenn man dann aber am nächsten Tag wiederkommt und sieht, dass überall Zigarettenstummel und Papier rumliegen, dann macht einen das natürlich traurig."

Zumal es in Köln auch Tag für Tag so stark verschmutzte Stellen gibt, dass Serkans Besen nicht ausreicht. Dann kommt der Mann fürs Grobe zum Einsatz: Markus Lanius (47). Der gelernte Berufskraftfahrer sammelt jeden Tag über 150 Müllsäcke ein und beseitigt Unrat, der auf der Straße liegt und nicht von den Kehrern eingesammelt werden kann.

"Man sieht es ja überall: Wir versuchen jeden Tag, die Straßen zu reinigen, aber wir kommen schon fast nicht mehr hinterher", schlägt der 47-Jährige Alarm. "Wir sind jeden Tag auf der Straßen, haben jeden Tag Straßen, die doppelt befahren werden, und trotzdem sieht es immer aus, als ob es dreckig wäre."

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Die Doku "Müll an jeder Ecke - Stadtreinigung am Limit" seht Ihr am Sonntag ab 18 Uhr auf ZDF oder bereits jetzt in der ZDF-Mediathek.

Titelfoto: ZDF/Maike Angelina Simon

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