Zurück zur Wehrpflicht? "Es war eine Notwendigkeit"

Leipzig - Seit 2011 wurde sie ausgesetzt - die Wehrpflicht. Doch der Ukraine-Krieg sorgt auch in Deutschland für Ungewissheit. Was passiert, wenn sie wieder in Kraft tritt, und wie stehen diejenigen dazu, die dann eingezogen würden? Erik Koszuta (27) setzt sich in der neuen Folge "Past Forward: Muss ich in den Krieg" mit dem Thema auseinander.

Peter Grohmann verweigerte 1961 den Wehrdienst und trat stattdessen den Zivildienst an.
Peter Grohmann verweigerte 1961 den Wehrdienst und trat stattdessen den Zivildienst an.  © MDR/Hoferichter&Jacobs

Als die Wehrpflicht ausgesetzt wurde, war Karl-Theodor zu Guttenberg (heute, 52) Verteidigungsminister,

Er ist sich auch jetzt noch sicher: "Es war eine Notwendigkeit damals, es gab im Grunde keine vernünftige Alternative."

Denn das Geld war knapp und so entschied man sich dazu, stattdessen eine Berufsarmee aufzubauen.

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Abgeschafft wurde die Wehrpflicht jedoch nicht, weshalb sie theoretisch jederzeit wieder eingesetzt werden kann.

Der Ukraine-Krieg sorgt nun dafür, dass auch in Europa die Kriegsgefahr wieder gestiegen ist. In diesen auch für Deutschland unruhigen Zeiten stellt sich nicht nur Erik Koszuta die Frage, ob die Wehrpflicht bald wieder eingeführt wird.

Die Jugend ist zwiegespalten. Fakt ist jedoch, dass über die Hälfte der Jugendlichen und jungen Erwachsenen laut einer Forsa-Umfrage die Wiedereinführung der Wehrpflicht ablehnt.

"Past Forward": Zivildienst als Alternative zum Wehrdienst?

Erik Koszuta (27) testet in "Past Forward", wie es ist, mit einer Waffe schießen zu müssen.
Erik Koszuta (27) testet in "Past Forward", wie es ist, mit einer Waffe schießen zu müssen.  © MDR/Hoferichter&Jacobs

"Eine beängstigende Vorstellung, mit einer Waffe auf einen Menschen zu zielen oder gar schießen zu müssen", erzählt Erik.

Auch Peter Grohmann konnte sich das nicht vorstellen und verweigerte 1961 als einer der Ersten in Deutschland den Wehrdienst.

Er entschied sich dazu, stattdessen Zivildienst zu leisten. Eine Entscheidung, die viel Aufsehen erregte.

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"Die Leute, die verweigert haben, hat man dann schon komisch angeguckt", erklärt Grohmann. Von Faulenzer bis hin zu Vaterlandsverräter musste er sich einiges dafür anhören.

Erik Koszuta, der selbst Vater einer Tochter ist, spricht sich nicht gegen die Wehrpflicht aus, hat gleichzeitig jedoch Angst, was diese für ihn und seine Familie bedeuten würde.

Die gesamte Folge "Past Forward: Muss ich in den Krieg? Wehrdienst, Pflichtdienst - warum ist das alles so kompliziert?" könnt Ihr Euch in der ARD-Mediathek ansehen.

Titelfoto: Bildmontage: MDR/Hoferichter&Jacobs

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