Karikaturist Haitzinger über heutige Satire: "Da dreht sich mir der Magen um"

München - Der Karikaturist Horst Haitzinger (81) hat mit seinem früheren Beruf nichts mehr am Hut.

Der Karikaturist Horst Haitzinger lehnt in seiner Wohnung in München an einer Wand mit seinen Karikaturen. (Archiv)  © Peter Kneffel/dpa

"Ich bin sowas von froh, dass ich das vom Hals hab'", sagte er der dpa in München.

Allein der ehemalige US-Präsident Donald Trump (74) sei "eine solche Realsatire, ich wüsste nicht, wie man das auf überspitzte Weise ausdrücken sollte".

Haitzinger hatte 2019 seine Karriere beendet. Der mehrfach ausgezeichnete, aus Österreich stammende Zeichner arbeitete als Student für den "Simplicissimus" und war später für zahlreiche Zeitungen und Zeitschriften tätig, darunter die "Bunte" und "Der Spiegel".

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Die Zeit sei über Satire-Blätter wie den "Simplicissimus", der in München vor 125 Jahren erstmals erschien, hinweggegangen. "Auch wenn's mir in der Seele wehtut, es hat sich überlebt."

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Humor habe zudem heute weniger Bedenken. "Man hat so gut wie gar keine Angst mehr, geschmacklos zu sein. Da dreht sich mir der Magen um."

Die Satire von heute treffe auf mehr Toleranz als früher. "Das Schaf-Fick-Gedicht von Böhmermann, das war damals undenkbar."

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