Hector saustark! RB Leipzig betreibt Chancenwucher und blamiert sich beim 1. FC Köln

Köln - Fette Bundesliga-Überraschung! Zum Auftakt des 30. Spieltags hat sich der 1. FC Köln am Dienstagabend nach einer enormen Leistungssteigerung gegen RB Leipzig mit 2:1 (0:0) durchgesetzt und wichtige Punkte im Abstiegskampf gesammelt. Die Sachsen können sich die Meisterschaft nach einem Chancenwucher jetzt wohl endgültig abschminken.

Fans des 1. FC Köln empfingen die Mannschaft vor dem Match gegen RB Leipzig - coronakonform mit Maske.  © Lukas Schulze/Getty Images Pool/dpa

Im Kölner Rhein-Energie-Stadion brachte Jonas Hector den Effzeh in Führung (1:0/46. Minute). Amadou Haidara besorgte den Ausgleich (59.), bevor wieder Hector auf 2:1 für Köln stellte (60.).

In seinem ersten Heimspiel änderte FC-Coach Friedhelm Funkel seine Startelf nach dem 0:3 bei Bayer 04 Leverkusen auf drei Positionen: Ondrej Duda, Elvis Rexhbecaj und Dominick Drexler verdrängten Max Meyer, Florian Kainz und Emmanuel Dennis auf die Bank.

Im Vergleich zum 0:0 gegen die TSG 1899 Hoffenheim veränderte RB-Trainer Julian Nagelsmann fast die Hälfte seiner Mannschaft:

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Marcel Halstenberg, Lukas Klostermann, Haidara, Kevin Kampl und Alexander Sörloth kamen für Willi Orban, Ibrahima Konaté, Angelino, Dani Olmo (alle Bank) und den angeschlagenen Marcel Sabitzer.

Funkel musste vom Anpfiff weg ein starkes Nervenkostüm haben, denn die Roten Bullen überrannten die Hausherren sofort. Schon nach 64 Sekunden wurde ein Schuss von Emil Forsberg von Sebastiaan Bornauw abgeblockt.

In der 3. Minute wieder Gefahr: Haidara schickte Sörloth auf dem rechten Flügel, bekam den Ball vom Norweger scharf in der Box zurück, verfehlte mit seiner Direktabnahme aber knapp den Kasten von Timo Horn.

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RB Leipzigs Alexander Sörloth (l.) hatte zwei sehr gute Kopfballchancen zur Führung gegen den 1. FC Köln.  © Picture Point/Roger Petzsche

Neunmal hintereinander waren die Geißböcke vor dem 30. Spieltag ohne Dreier geblieben. Zunächst sah es ganz klar so aus, als würde aus der Neun eine Zehn werden.

Aus dem Dauerdruck der Gäste konnte sich der Tabellenvorletzte nur seltenst lösen. Mitte der ersten Hälfte tankte sich Hector mal durch, schlug noch zwei Haken, konnte mit seinem flachen Abschluss aber Peter Gulacsi nicht gefährlich werden (25.).

Im Gegenzug brachte Halstenberg unbedrängt von halblinks eine Flanke in den Sechzehner, der lange Sörloth köpfte jedoch weit vorbei (26.).

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Danach sorgte nur noch RB für Geschichten!

Erst tanzte Christopher Nkunku seinen Gegenspieler Kingsley Ehizibue aus, jagte die Kugel jedoch über den Querbalken. (35.).

Keine Zeigerumdrehung später bediente Haidara wunderbar Mukiele auf halbrechts, der von Jannes Horn alleingelassen wurde. Sein Schuss zischte am langen Pfosten vorbei (36.). Beste Chance in Halbzeit eins!

In der 41. Minute brachte wieder Halstenberg eine Flanke auf Sörloth, diesmal wehrte Schlussmann Horn ganz stark ab.

Nordi Mukiele vergab eine der besten Chancen in der ersten Halbzeit für RB Leipzig.  © Rolf Vennenbernd/dpa pool/dpa

Effzeh-Kapitän Jonas Hector schockt RB Leipzig doppelt

Die überraschende Führung: Jonas Hector (r.) köpft den 1. FC Köln mit 1:0 in Front, RB Leipzigs Torhüter Peter Gulacsi (hinten) kann dies nicht verhindern.  © Lukas Schulze/Getty Images Pool/dpa

Die ersten Sekunden der zweiten Halbzeit sollten den gesamten Spielverlauf auf den Kopf stellen. Marius Wolf und Horn hatten links viel Platz, Horn flankte an den langen Pfosten, wo Hector Upamecano entwischte und zum Kopfball kam.

Gulacsi war dran, konnte den Einschlag allerdings nicht verhindern - 1:0 Köln, eine große Überraschung (46.)!

Der ärgste Bayern-Verfolger brauchte zehn Minuten, um sich wieder zu fangen. Dann aber tankte sich Sörloth über rechts durch, legte auf für Haidara, der den Ball satt und trocken oben rechts reinnagelte - 1:1 (59.).

Nur eine Frage der Zeit, bis RB in Führung geht? Denkste! Schon in der 60. Minute tauchte Hector nach Duda-Doppelpass allein vor Gulacsi auf, ließ dem Ungarn keine Chance - und stellte auf 2:1!

Eine Top-Freistoßmöglichkeit bot sich dem Bundesliga-Zweiten nach Foul an Angelino zentral an der Strafraumgrenze. Doch der Gefoulte scheiterte am brillant parierenden Horn (73.).

Verständlicherweise noch einmal hitzig wurde es in der vierminütigen Nachspielzeit, in der Funkel wegen Meckerns noch Gelb sah (90.+2). Justin Kluivert vergab die letzte richtig gute Möglichkeit (90.+4).

Während sie die letzten minimalen Meisterhoffnungen endgültig begraben müssen, schöpft der Effzeh im Abstiegskampf wieder Hoffnung!

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Doppeltorschütze und Kapitän Jonas Hector (3.v.l.) war der Matchwinner für den Tabellenvorletzten.  © Rolf Vennenbernd/dpa pool/dpa

Für die Kölner geht es Freitag (20.30 Uhr/DAZN) zum FC Augsburg, für die Sachsen steht erst am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) das Heimspiel gegen den VfB Stuttgart auf dem Plan.

Tabelle 1. Bundesliga

POS VEREIN Sp. +/- Pkt.
1 Bayer 04 Leverkusen 31 77:22 81
2 FC Bayern München 31 89:38 69
3 VfB Stuttgart 31 70:38 64
4 RB Leipzig 32 74:36 63
5 Borussia Dortmund 31 59:39 57
6 Eintracht Frankfurt 31 47:42 45
7 TSG 1899 Hoffenheim 32 56:64 40
8 SC Freiburg 31 43:55 40
9 FC Augsburg 31 48:52 39
10 1. FC Heidenheim 1846 31 44:52 37
11 SV Werder Bremen 31 41:50 37
12 VfL Wolfsburg 31 37:51 34
13 Borussia Mönchengladbach 31 53:60 32
14 1. FC Union Berlin 31 26:50 30
15 VfL Bochum 1848 31 37:62 30
16 1. FSV Mainz 05 31 32:49 28
17 1. FC Köln 31 24:54 23
18 SV Darmstadt 98 31 30:73 17

Die Tabelle der Bundesliga hat folgende Bedeutung: Wer am Ende der Saison auf Platz 1 steht, ist Deutscher Meister. Wer auf den Rängen 17 und 18 steht, steigt in die 2. Bundesliga ab. Der drittletzte Platz (Position 16) darf in der sogenannten Relegation um den Klassenerhalt spielen. Der Gegner ist der Drittplatzierte der 2. Bundesliga.

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