Drei Millionen Euro Schaden: Apotheker wegen Handel mit Corona-Medikament angeklagt

Von Regina Wank

Nürnberg - Das Corona-Medikament Paxlovid sollte kostenlos helfen – doch ein mutmaßlicher, illegaler Handel richtete Millionenschaden an. Jetzt gibt es Anklagen gegen mehrere Apotheker.

Das Medikament sollte bei einem schweren Corona-Verlauf helfen. (Archivfoto)
Das Medikament sollte bei einem schweren Corona-Verlauf helfen. (Archivfoto)  © Fabian Sommer/dpa

Wegen des Verdachts des unerlaubten Handels mit dem Corona-Medikament Paxlovid sind acht Personen angeklagt worden.

Zwei der Angeschuldigten sitzen in Untersuchungshaft, wie die Bayerische Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen bei der Generalstaatsanwaltschaft Nürnberg mitteilte.

Bei den Angeklagten handelt es sich um Apotheker aus München, Nürnberg, Regensburg und Forchheim sowie Mitarbeiter in Apotheken und einen Zwischenhändler. Sie sollen 2022 und 2023 das Medikament Paxlovid bestellt haben, um es anschließend "außerhalb des vorgegebenen Verteilungsmechanismus" auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen.

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Dadurch soll ein Schaden von insgesamt rund drei Millionen Euro entstanden sein. Bis zu einer Verurteilung gilt die Unschuldsvermutung.

Medikament sollte beim Vorlegen von ärztlicher Verordnung kostenlos sein

Paxlovid wurde im Januar 2022 in Deutschland neu zugelassen, es sollte gegen einen besonders schweren Verlauf des Virus helfen. Im Kampf gegen die Corona-Pandemie hatte es der Bund zentral und in großen Mengen beschafft. Nach einer ärztlichen Verordnung sollten es Patienten in der Apotheke kostenlos bekommen.

Nach Angaben der Zentralstelle erhielten der Großhandel und die Apotheken eine Aufwandsentschädigung aus Bundesmitteln dafür, über die gesetzlichen Krankenkassen wurde nicht abgerechnet.

Titelfoto: Fabian Sommer/dpa

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