Blaulicht, Martinshorn und große Augen: Feuerwehrautos lassen Herzen höher schlagen
Von Kathrin Zeilmann
Alles in Kürze
- Kinderfeuerwehrautos werden in Waischenfeld präsentiert.
- 14 Miniatur-Feuerwehrautos aus Deutschland sind vertreten.
- Die Fahrzeuge sollen Kinder für das Thema Feuerwehr begeistern.
- Ehrenamt bei Feuerwehr konkurriert mit anderen Freizeitangeboten.
- Kinderfeuerwehren haben die Teilnehmerzahl in Bayern auf 30.500 erhöht.
Waischenfeld - Blaulicht, Martinshorn - aber glücklicherweise doch kein Ernstfall. Denn neben dem Gerätehaus der Feuerwehr Waischenfeld in Oberfranken standen keine echten Einsatzfahrzeuge, sondern Kinderfeuerwehrautos.

Insgesamt 14 solcher Miniatur-Feuerwehrautos aus ganz Deutschland wurden vor Ort präsentiert.
Die meisten Feuerwehren haben ihre kleinen Autos selbst gebaut und liebevoll ausgestattet, sodass sich Sechsjährige schon fühlen können wie echte Feuerwehrfrauen oder -männer. Genau das gilt auch für die gastgebende Feuerwehr Waischenfeld.
Mit Unterstützung von Sponsoren und Firmen konnte das kleine Auto auch mit vielen technischen Details ausgestattet werden - inzwischen sei es "unbezahlbar" für die Wehr, erklärte Daniel Brand als Organisator des Treffens und darüber hinaus Leiter der Waischenfelder Kinderfeuerwehr.
Die allermeisten Feuerwehren seien freiwillige Wehren, also aufs Ehrenamt angewiesen, sagte der Bayreuther Landrat Florian Wiedemann (43, Freie Wähler). Deshalb sei es wichtig, bereits Kinder für das Thema Feuerwehr zu begeistern.
Ehrenamt bei Feuerwehr konkurriert bei Jugendlichen mit anderen Freizeitangeboten

Die Feuerwehr Goldkronach (Landkreis Bayreuth) zum Beispiel präsentierte auf dem Treffen ihr erst aktuell ganz neu gebautes Kinderfeuerwehrauto.
"Das ist erst ganz frisch fertig geworden", sagte der zuständige Gerätewart Christian Bauer dazu.
46 Kinder gehören derzeit zur Goldkronacher Kinderfeuerwehr: Durch das Angebot spreche man nicht nur die Kinder an, sondern habe außerdem auch schon einige Eltern der Kleinen für den aktiven Feuerwehrdienst gewinnen können, schilderte Doris Bauer. Sie ist die Leiterin der Kinderfeuerwehr.
Das Ehrenamt bei der Feuerwehr konkurriert bei Jugendlichen mit anderen Freizeitangeboten.
Und bisher hatten die Wehren den schlussendlich recht folgenschweren Nachteil, dass man bei Interesse erst mit zwölf Jahren dort anfangen konnte - beim Fußballverein oder im Chor allerdings natürlich schon viel früher. Viele Kinder und Jugendliche waren dann mit einem anderen Hobby oder Ehrenamt schon gebunden. Die Kinderfeuerwehren sollen diese Lücke schließen.

Mit Erfolg: Gab es 2015 erst rund 2800 Kinder, die im Freistaat in einer Kinderfeuerwehrgruppe aktiv waren, so waren es Ende 2024 bereits rund 30.500, teilte die Jugendfeuerwehr Bayern mit. Organisiert sind die Kinder in 1633 Gruppen. Bei einer Kinderfeuerwehr wird ab sechs Jahren das Thema Brandschutz sowie Feuerwehr spielerisch nähergebracht.
Titelfoto: Mike Müller/dpa