Hitzefrei-Alarm in Bayern? Was bedeutet die heiße Wetter-Welle für Schüler – und Eltern?

Bayern - Es wird heiß im Freistaat Bayern. Noch ehe der Hochsommer zuschlägt, könnte der Juli-Beginn bereits an einigen Höchstmarken kratzen. Aber was bedeutet das für die Schüler – und Eltern?

Wann bekommen Schüler hitzefrei? Die Entscheidung liegt in der Regel bei der Schulleitung und den zuständigen Ämtern.
Wann bekommen Schüler hitzefrei? Die Entscheidung liegt in der Regel bei der Schulleitung und den zuständigen Ämtern.  © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Früher war ja bekanntlich alles besser. In den 80ern und 90ern gab es in Bayern eine Faustregel: Ab 27 Grad Celsius gibt es hitzefrei.

Was man im Rückblick gerne vergisst: nicht automatisch. Es gab – damals wie heute – kein Recht auf Hitzefrei. Und: 27 Grad treiben aufgrund der steigenden Temperaturen heute keinem Schüler mehr die (Vor-)Freudentränen ins Gesicht.

Es gibt noch nicht mal mehr einen festen Punkt, ab dem sich die Schulleiter kollektiv entscheiden könnten, die Schüler (und Lehrer) in die vorzeitige Freiheit zu entlassen. Es könnten 30, 33, 35 Grad sein – am Ende sagt der Direktor, was Sache ist. In Absprache mit dem Schulamt.

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Dabei wird in der Regel bei Grundschülern oft noch etwas lockerer entschieden, als bei älteren Teenagern. Und weitere Faktoren spielen eine Rolle.

Wie gut sind welche Räume überhaupt klimatisiert? Ist um das Gebäude ein dicht bewachsenes und abschirmendes Baum-Geflecht oder Asphalt-Wüste? Kommen die Schüler bei Hitzefrei überhaupt irgendwie nach Hause?

Tausende Schüler sitzen gerade in ihren schriftlichen Abschlussprüfungen

Haben wir bald regelmäßig über 30 Grad an den Sommer-Vormittagen? Und was bedeutet das für die Schüler?
Haben wir bald regelmäßig über 30 Grad an den Sommer-Vormittagen? Und was bedeutet das für die Schüler?  © Patrick Seeger/dpa

Zudem hat man ein Auge auf die Situation vieler Eltern. Diese können auch nicht einfach von der Arbeit nach Hause gehen, weil der Spross die Schule früher verlassen darf.

Hier jongliert man jedes Mal aufs Neue; arbeitet teils sogar Konzepte aus, um eben genau das zu vermeiden.

Richtig bitter sind die in dieser Woche in Teilen zu erwartenden knapp 40 Grad für die Schüler der Mittel-, Real- und Förderschulen: Sie s(chw)itzen nämlich aktuell über ihren schriftlichen Abschlussprüfungen.

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Vor ziemlich genau zehn Jahren wurde im unterfränkischen Kitzingen die bis dahin höchste gemessene Temperatur in Deutschland erreicht: 40,3 Grad. Und in diesen Tagen soll sich das Quecksilber erneut in diese Region bewegen. Vielleicht nicht knacken, aber doch direkt anpeilen.

Auch in Kahl am Main, Regensburg und Aschaffenburg könnte es "richtig heiß her" gehen, so Meteorologe Dirk Mewes vom Deutschen Wetterdienst (DWD).

Wir stecken mitten im Zeitalter der immer neuen Höchsttemperaturen. Wie die Schulen darauf in Zukunft überhaupt reagieren (können), wird uns vermutlich noch lange beschäftigen.

Titelfoto: Montage: Patrick Seeger/dpa + Karl-Josef Hildenbrand/dpa

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