Masernausbruch in Oberbayern: Gesundheitsamt hat wichtige Bitte
Von Sebastian Schlenker
Waldkraiburg - Im oberbayerischen Waldkraiburg hat sich ein Mensch mit den hoch ansteckenden Masern infiziert.
Alles in Kürze
- Masernausbruch in Oberbayern: Schüler infiziert
- Gesundheitsamt warnt vor weiteren Fällen
- Bürger sollen Impfschutz überprüfen
- Symptome umfassen Fieber, Husten und Hautausschlag
- Sicheren Schutz bietet nur doppelte Impfung

Wie das Landratsamt Mühldorf am Inn mitteilte, ist ein Schüler der Realschule eine Kontaktperson. Die Eltern der Schülerinnen und Schüler seien informiert worden.
Aufgrund des sogenannten Fachraumprinzips, bei dem alle Fächer in verschiedenen Räumen unterrichtet werden, ließen sich die weiteren Kontakte nur bedingt ermitteln. Das Gesundheitsamt habe die nötigen und möglichen Maßnahmen ergriffen, dennoch seien weitere Fälle im Landkreis nicht auszuschließen.
Die Behörde rät allen Bürgerinnen und Bürgern, den eigenen Masern-Impfschutz zu überprüfen. Wer bei sich Symptome bemerkt, soll nicht einfach in eine Praxis gehen, sondern erst dort anrufen.
Masern beginnen demnach mit unspezifischen Krankheitszeichen wie Fieber, Husten und Schnupfen, einer Entzündung der Augenbindehaut sowie weißlichen, kalkspritzerartigen Flecken an der Mundschleimhaut.
Wenige Tage später bilde sich dann meist der typische Hautausschlag mit bräunlich-rosafarbenen Flecken. Die Inkubationszeit, also die Dauer nach einem Kontakt bis zur Erkrankung, beträgt in der Regel zehn bis 14 Tage, längstens 21 Tage. Das Gesundheitsamt hat online weitere Infos bereitgestellt.
Fast jeder Kontakt führt ohne Impfschutz zur Ansteckung

Erst am Mittwoch hatte das Landratsamt Freyung-Grafenau über sechs Masernfälle nach einem Festival in Niederbayern informiert.
Die erkrankten Menschen seien alle Anfang Mai auf demselben internationalen Festival in Jandelsbrunn/Zielberg gewesen oder im erweiterten Umfeld damit in Berührung gekommen, hieß es. Ende Mai hatte das Gesundheitsamt Freyung-Grafenau über einen ersten Masernfall an einer Schule berichtet.
Masern werden von Mensch zu Mensch durch Tröpfchen übertragen, zum Beispiel beim Husten, Niesen oder Sprechen. Fast jeder Kontakt führt zur Ansteckung, wenn jemand nicht geimpft ist. Sicheren Schutz bietet nur eine doppelte Impfung.
Masern schwächen das Immunsystem. Daher können Bronchitis, Mittelohr- oder Lungenentzündungen die Folge sein, selten auch eine Gehirnentzündung. Daran sterben bis zu 20 Prozent der Betroffenen.
Bei fast einem Drittel bleiben schwere Folgeschäden wie geistige Behinderungen oder Lähmungen zurück. Eine spezifische antivirale Therapie gegen Masern gibt es nicht.
Titelfoto: Bildmontage: Philipp Schulze/dpa, Marius Becker/dpa