ProSiebenSat.1 in der Hand von Berlusconi: Was heißt das für die Beschäftigten?

Von Roland Freund und Stella Venohr

München - Für den deutschen Fernsehkonzern ProSiebenSat.1 hat der neue italienische Mehrheitseigner, der Berlusconi-Konzern Media for Europe (MFE), sein Bekenntnis zum Standort Bayern offiziell bekräftigt.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (58, CSU, l.) und MFE-Vorstandschef Pier Silvio Berlusconi (56) haben eine gemeinsame Erklärung unterschrieben.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (58, CSU, l.) und MFE-Vorstandschef Pier Silvio Berlusconi (56) haben eine gemeinsame Erklärung unterschrieben.  © ---/Bayerische Staatskanzlei/dpa

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (58, CSU) und MFE-Vorstandschef Pier Silvio Berlusconi (56) unterzeichneten bei einem Treffen in München eine gemeinsame Absichtserklärung.

MFE will den ProSiebenSat.1-Sitz in Unterföhring demnach langfristig als zentralen Standort für seine Aktivitäten im deutschsprachigen Raum etablieren.

"Für MFE ist dies ein wichtiger und konkreter Schritt, der unser Bekenntnis bekräftigt, in Bayern zu arbeiten und in die Zukunft von ProSiebenSat.1 zu investieren", sagte Berlusconi einer gemeinsamen Mitteilung zufolge. Er ist der Sohn des 2023 gestorbenen früheren italienischen Regierungschefs Silvio Berlusconi (†86).

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Söder sagte der Mitteilung zufolge: "Jetzt ist klar: ProSiebenSat.1 bleibt auch mit den neuen Eigentümern MFE langfristig in München." Der Erhalt des Standorts sei von großer Bedeutung und sichere wichtige Arbeitsplätze.

Berlusconi-Konzern und Söder mit Standorterklärung zu ProSiebenSat.1

Die ProSiebenSat.1 Media SE wird inzwischen mehrheitlich vom Berlusconi-Konzern Media for Europe gehalten.
Die ProSiebenSat.1 Media SE wird inzwischen mehrheitlich vom Berlusconi-Konzern Media for Europe gehalten.  © Lennart Preiss/dpa

MFE hatte nach einem Bieterkampf kürzlich mit einem Anteil von mehr als 75 Prozent die volle Kontrolle an der ProSiebenSat.1 Media SE übernommen. Die internationale Gruppe besitzt bereits Fernsehketten in Italien und in Spanien. Geplant ist der weitere Ausbau zu einem europäischen Senderverbund.

Neben Wachstum erwartet sich MFE von der Zusammenarbeit auch hohe Einsparungen. "München und Unterföhring sind und bleiben das Herzstück unserer Arbeit im deutschsprachigen Raum", sagte Berlusconi. Der Standort solle auch als "Center of Excellence" ausgebaut werden, der die Aktivitäten der MFE-Gruppe rund um Künstliche Intelligenz, Streaming und Werbetechnologie bündelt.

MFE unterstrich der Mitteilung zufolge, einen relevanten Anteil an lokalen Nachrichten- und Informationsinhalten aufrechtzuerhalten. MFE wolle dazu die regionale Nachrichtenproduktion von ProSiebenSat.1 fördern und die Regionalfenster weiterführen.

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Söder sagte: "In Zeiten von Fake News sind lokal produzierte Inhalte und Nachrichten besonders wichtig." Dieser Bereich solle in Unterföhring noch stärker ausgebaut werden. Der Freistaat sei ein "Top-Medienstandort" mit insgesamt rund 100 privaten Hörfunkprogrammen und Lokalsendern, Tausenden Beschäftigten und rund sechs Milliarden Euro Umsatz.

Titelfoto: Bildmontage: ---/Bayerische Staatskanzlei/dpa, Lennart Preiss/dpa

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