Schlimme Befürchtung eingetreten: Zweiter Borna-Virus-Patient in Bayern ist tot
Von Sabine Dobel
Alles in Kürze
- Zweiter Borna-Virus-Patient in Bayern gestorben
- Patient aus Pfaffenhofen an der Ilm war infiziert
- Borna-Virus kommt in Feldspitzmaus vor
- Krankheit ist seit 2020 meldepflichtig
- 57 Erkrankungsfälle beim Menschen nachgewiesen
Pfaffenhofen an der Ilm - Die schlimme Befürchtung ist eingetreten: Nach wochenlangem Aufenthalt im Krankenhaus ist auch der zweite mit dem Borna-Virus infizierte Patient aus Pfaffenhofen an der Ilm in Oberbayern gestorben.

Das bestätigte das Landratsamt. Der erste Patient war bereits vor einigen Wochen gestorben.
Infektionen sind sehr selten, enden aber meist tödlich. Für die Häufung von zwei Borna-Fällen im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm in zeitlichem Zusammenhang gab es zunächst keine Erklärung.
Die genauen Infektionswege in diesen Fällen werden momentan noch von Experten des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) untersucht.
Das Borna Disease Virus 1 (BoDV-1) kommt in der Feldspitzmaus vor, sie gilt als Überträger.
Krankheit ist seit 2020 meldepflichtig

Wie genau das Virus auf den Menschen übergeht, ist bisher nicht geklärt. Die Tiere scheiden das Virus in Urin, Kot und Speichel aus. Deshalb sollte der Kontakt damit vermieden werden. Lebende oder tote Tiere sollten nicht mit bloßen Händen berührt werden. Beim Säubern von Gartenhütten oder Scheunen sollten Masken getragen werden.
Das Landratsamt hatte Anfang Juni wegen der beiden Fälle zu einer Informations-Veranstaltung eingeladen und Antworten auf Fragen besorgter Anwohner gegeben. Laut LGL wurden bisher 57 Erkrankungsfälle beim Menschen nachgewiesen.
Der Schwerpunkt lag demnach im Freistaat.
Oft waren Menschen von den folgenschweren Infektionen betroffen, die an Ortsrändern leben.
Es gibt die Möglichkeit einer antiviralen sowie einer immunsupprimierenden Therapie. Letztlich ist es laut den zuständigen Experten die überschießende Immunreaktion des Körpers, die die schweren und meist tödlichen Symptome auslöst.
Der Erreger ist bei Tieren zwar seit Langem bekannt. Erst seit 2018 wurde aber nachgewiesen, dass BoDV-1 auf den Menschen übertragbar ist, meist tödliche Gehirnentzündungen verursacht. Die Krankheit ist seit 2020 meldepflichtig.
Titelfoto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa