Seltenes Borna-Virus in Bayern: Mann gestorben, zweiter kämpft noch um Leben

Kathrin Zeilmann

Pfaffenhofen an der Ilm - Das Borna-Virus ist selten, allerdings sehr gefährlich: In Oberbayern sind zwei Männer daran erkrankt. Ein Infizierter ist bereits gestorben. Wie beide sich angesteckt haben, wollen jetzt Experten genau klären.

Ein Mann ist tot, ein zweiter kämpft um sein Leben. (Symbolbild)
Ein Mann ist tot, ein zweiter kämpft um sein Leben. (Symbolbild)  © Kay Nietfeld/dpa

Der zweite erkrankte Mann werde derzeit noch behandelt, teilte eine Sprecherin des Landratsamts Pfaffenhofen an der Ilm mit. Beide kommen demnach aus dem Stadtgebiet von Pfaffenhofen.

Das Gesundheitsamt kläre derzeit "intensiv" den möglichen Infektionsweg ab und stehe in engem Kontakt mit den entsprechenden Expertinnen und Experten des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL), hieß es ergänzend.

Das Borna Disease Virus 1 (BoDV-1) kommt in der Feldspitzmaus vor. Die Tiere scheiden das Virus in Urin, Kot und Speichel aus, wie es beim LGL heißt.

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Wie genau das Virus von der Feldspitzmaus auf den Menschen übergeht, ist noch nicht geklärt.

Krankheit seit 2020 meldepflichtig

Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit ermittelt.
Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit ermittelt.  © Nicolas Armer/dpa

Es seien demnach verschiedene Übertragungswege denkbar - etwa die Aufnahme des Virus über verunreinigte Lebensmittel oder Wasser oder eine Schmierinfektion über kontaminierte Erde.

Um sich vor einer Infektion zu schützen, rät das LGL, den Kontakt mit Spitzmäusen und ihren Ausscheidungen zu meiden. Lebende oder tote Tiere sollten nicht mit Händen berührt werden.

Der Erreger ist bei Tieren schon seit langem bekannt. Erst seit 2018 ist nachgewiesen, dass BoDV-1 auch auf den Menschen übertragbar ist und meist tödliche Gehirnentzündungen verursacht.

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Die Krankheit ist seit 2020 meldepflichtig.

Seitdem seien dem Robert Koch-Institut (RKI) bis zu sechs akute Fälle von BoDV-1 Enzephalitis pro Meldejahr übermittelt worden, ein Großteil der Fälle davon in Bayern, führt das Landesamt zu der Statistik weiter aus.

Titelfoto: Kay Nietfeld/dpa

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