Keine Rettungsgasse, aber Gaffer: Stau-Chaos nach A96-Unfall mit Schwerverletzten
Buchloe - Im Landkreis Ostallgäu gab es am Freitagnachmittag auf der A96 einen Unfall mit fünf beteiligten Fahrzeugen. Doch das war nicht der einzige Stress, den die Einsatzkräfte hatten.
Auf der Autobahn in Richtung München musste laut Polizeiangaben auf Höhe Buchloe-Ost ein 58-jähriger Autofahrer wegen dichten Verkehrs seinen Wagen abbremsen.
Ein 24-Jähriger dahinter reagierte zu spät und fuhr auf. Ein drittes Auto – hier saß ein 29-Jähriger am Steuer – wich auf den rechten Fahrstreifen aus, woraufhin zwei weitere Autofahrer ihrerseits nicht mehr rechtzeitig bremsen konnten.
Rettungskräfte versorgten drei Verletzte, darunter einen Schwerverletzten, und brachten alle Betroffenen in umliegende Kliniken.
Die Feuerwehr sicherte die Unfallstelle und unterstützte die Bergung der Fahrzeuge – die Polizei sperrte den Abschnitt für mehrere Stunden.
"Die A96 war im Bereich der Unfallstelle für mehrere Stunden vollgesperrt, hierdurch entstand ein Stau von zirka 15 Kilometern", teilte das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West mit. "Es entstand ein Gesamtschaden von zirka 55.000 Euro."
Gafferverhalten trotz Sichtschutzwand auf der Gegenfahrbahn
Besonders problematisch war jedoch, wie der Pressedienst "EinsatzReport24" von vor Ort mitteilte, das Verhalten der übrigen Verkehrsteilnehmer. So sei keine Rettungsgasse gebildet worden.
Einer der Einsatzkräfte sei sogar ausgestiegen, um die Durchfahrt für die übrigen Kameraden ermöglichen zu können.
Zahlreiche Verkehrsteilnehmer auf der Gegenfahrbahn hätten außerdem mehrfach abrupt abgebremst, um in die Unfallstelle gaffen oder filmen zu können – trotz aufgestellter Sichtschutzwand.
Titelfoto: Nikolas Schäfers / EinsatzReport24
