Von Andreas Heimann
Berlin - Eine Straße in Berlin-Kreuzberg erinnert künftig an die von den Nazis ermordete Rabbinerin Regina Jonas.
Dafür wird die bisherige Kohlfurter Straße umbenannt. Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg hat dazu am frühen Nachmittag eingeladen.
Der erste Teil der Veranstaltung ist an der neuen Regina-Jonas-Straße, Ecke Fraenkelufer geplant, der zweite im Künstlerhaus Bethanien.
"Diese Straße soll uns daran erinnern, dass Fortschritt immer dort beginnt, wo Menschen den Mut haben, für ihre Überzeugungen einzustehen", sagte Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann (Grüne). "Regina Jonas war die erste Rabbinerin der Welt. Ihr Einsatz für Gleichberechtigung, Bildung und Menschlichkeit bleibt uns bis heute ein Vorbild."
Jonas wurde 1902 in Berlin geboren. Sie studierte an der Hochschule für die Wissenschaften des Judentums in Berlin. In ihrer Abschlussarbeit beschäftigte sie sich mit der Frage "Kann die Frau das rabbinische Amt bekleiden?".
Regina Jonas wird als erste Rabbinerin der Welt angesehen
Im November 1942 wurde sie zunächst ins Konzentrationslager nach Theresienstadt und von dort im Oktober 1944 ins Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert, wo sie kurz darauf ermordet wurde.
Regina Jonas gilt als erste Rabbinerin weltweit. Die Straße, die ihren Namen trägt, hieß jahrzehntelang Britzer Straße.
Sie wurde 1949 nach dem schlesischen Dorf Kohlfurt im heutigen Polen umbenannt, das inzwischen Weglinec heißt.