Von Ulrich Steinkohl
Berlin - Berlin plant, eine Straße im Regierungsviertel nach der internationalen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem zu benennen. Geplant ist, einen Abschnitt der Dorotheenstraße, die auf das Reichstagsgebäude zuläuft, umzubenennen.
Die Bau- und Raumkommission des Bundestags unterstützt mit dem Vorhaben die Initiative des Freundeskreises Yad Vashem. Die endgültige Entscheidung soll im kommenden Jahr fallen.
Bundestagsvizepräsident Omid Nouripour (50, Grüne), Vorsitzender der Kommission, erklärte: "Das unverrückbare Bekenntnis zur Sicherung jüdischen Lebens in unserem Land ist wichtiger denn je."
Er begrüße die Initiative des Freundeskreises Yad Vashem und freue sich über die Unterstützung der Kommissionsmitglieder. "Ich bin zuversichtlich, dass sich der Ältestenrat unserer Empfehlung anschließt."
Kai Diekmann (61), Journalist und Vorsitzender des Vereins Yad Vashem, betonte die symbolische Bedeutung: "Mit der Benennung einer Straße im Herzen Berlins nach der Holocaust-Gedenkstätte bei Jerusalem wird ein sichtbares Zeichen im politischen Zentrum Deutschlands gesetzt. Sie verweist auf die Verantwortung, Erinnerung dauerhaft im öffentlichen Raum zu verankern."
Die neue Straßenbenennung soll ein dauerhaftes Zeichen des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus setzen und die Verantwortung für die Sicherung jüdischen Lebens in Deutschland betonen.