Keine Klimaanlagen in Berliner U-Bahnen: Das ist der Grund
Von Andreas Rabenstein
Alles in Kürze
- Berliner U-Bahnen bleiben auch in Zukunft unklimatisiert.
- U-Bahntunnel sind zu eng für Klimaanlagen.
- Neue Züge ab Herbst ohne Klimaanlagen.
- Lüftungssysteme unterstützen Frischluftzufuhr.
- 140 neue Wagen kommen ab September auf Linien U1 bis U4.
Berlin - Die Berliner U-Bahnen werden an sehr heißen Tagen aus technischen Gründen auch in Zukunft nicht gekühlt.

Auch die neuen Züge, die ab Herbst eingesetzt werden, sind wegen der engen Tunnel nicht mit Klimaanlagen ausgerüstet, wie Senat und Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) auf eine Anfrage der SPD antworteten.
Die U-Bahntunnel, die mehr als 80 Prozent der Strecken ausmachten, seien zum Teil über 100 Jahre alt. Klimaanlagen benötigten viel Platz und seien meist auf dem Dach oder unter dem Fahrzeug angebracht, hieß es weiter.
Bei den U-Bahnen sei das nicht möglich, "da sie in ihrer Größe genau an die Höhe der Tunnel angepasst sind. Zwischen Fahrzeugdach und Tunneldecke verbleiben nur wenige Zentimeter Platz."
Zudem würde die Abwärme von Klimaanlagen in den Tunneln zu Überhitzung führen. Das Thema sei mit den Herstellern ohne Ergebnis besprochen worden.
Senat und BVG betonten, die neueren U-Bahnen hätten Lüftungssysteme, die die Frischluftzufuhr unterstützen und noch leistungsfähiger und leiser seien als in den alten Bahnen.
Auf den Linien U1 bis U4 werden ab September bis Ende des Jahres 140 neue Wagen eingesetzt. 346 neue für die Linien U5 bis U9 folgen ab Herbst 2026. Bis Anfang der 2030er-Jahre sollen alle Baureihen ausgemustert werden, die noch aus den 1980er-Jahren oder dem Anfang der 90er-Jahre stammen.
Titelfoto: Monika Skolimowska/dpa