Nach tödlicher Messer-Attacke in Berlin: Können Zeugen und Handyortung den Täter aufspüren?
Von Marion van der Kraats, Mia Bucher
Berlin - Nach dem tödlichen Messerangriff bei einer Auseinandersetzung zwischen zwei Gruppen am Humboldt Forum in Berlin läuft die Fahndung nach dem Täter.
Auch weitere Beteiligte müssen nach Angaben eines Sprechers der Staatsanwaltschaft ermittelt werden. Unmittelbar nach der Gewalttat am Freitagabend, in deren Folge ein 20-jähriger Syrer starb, habe es keine Festnahmen gegeben, erklärte der Sprecher.
Neben der Vernehmung von zwei weiteren Verletzten werde geprüft, ob es weitere mögliche Zeugen gebe. Denkbar sei ein Zeugenaufruf. Zudem werde geprüft, ob es Aufnahmen von Videokameras in dem Bereich des Humboldt Forums gebe.
Auch bei Mobilfunkanbietern könne angefragt werden, welche Handys zum Tatzeitpunkt in der Funkzelle vor Ort eingeloggt waren.
Bei den Ermittlungen müsse auch geklärt werden, wer aus der Gruppe überhaupt mit einem Messer bewaffnet gewesen sei, so der Sprecher der Staatsanwaltschaft.
Opfer von Gruppe aus 15 Menschen attackiert
Nach bisherigen Ermittlungen war der Getötete am Freitagabend mit zwei weiteren Männern unterwegs. Der Syrer wurde demnach von einer Gruppe aus etwa 15 Menschen angegriffen. Laut Staatsanwaltschaft erlitt er mehrere lebensgefährliche Stichverletzungen, auch ins Herz. Der junge Mann wurde vor Ort reanimiert und kam ins Krankenhaus, starb dort aber später. Seine Begleiter im Alter von 22 und 23 Jahren wurden leicht verletzt.
Ein Polizeisprecher hatte am Freitag gesagt, Anrufer hätten von rund 20 Menschen berichtet, die an dem Kulturforum aufeinander losgegangen seien. Die mutmaßlichen Angreifer flohen.
Titelfoto: Pierce Adler/dpa
