Neuer Angriff auf schwules Anti-Gewalt-Projekt: Wer hat es auf Maneo abgesehen?
Berlin - Erneut ist das schwule Anti-Gewalt-Projekt Maneo in Berlin-Schöneberg Ziel eines mutmaßlich homophoben Angriffs geworden. Seit Anfang September häufen sich die Attacken auf die Einrichtung.

Vermutlich in der Nacht von Sonntag auf Montag wurde die Eingangstür des MoM-Checkpoints an der Bülowstraße schwer beschädigt.
Wie die Polizei mitteilte, entdeckten Mitarbeiter am Montagmorgen gegen 8.45 Uhr den zerstörten Glaseinsatz der Eingangstür. Im Inneren fanden die Einsatzkräfte einen Stein – offenbar das Wurfgeschoss.
Der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamts ermittelt inzwischen. Dieser kümmert sich um Fälle, bei denen ein politisches Motiv der Täter vermutet wird.
In einem auf Instagram veröffentlichten Statement von Maneo und dessen Trägerverein Mann-O-Meter e.V. zeigte sich das Team tief betroffen.
Dort hieß es: "Zum Glück geschah der Angriff in der Nacht, sodass keine Menschen verletzt wurden. [...] Wir sind betroffen und wütend über diese wiederholten Attacken auf Orte, die schwulen und bisexuellen Männern Sicherheit, Beratung und Begegnung bieten."
Das Projekt verurteilte die Tat scharf und betonte, dass der Angriff nicht nur Sachschaden verursache, sondern auch ein Symbol treffe.
Auf Instagram veröffentlichte Maneo ein Statement
Die Einrichtung teilte eine Chronik der Ereignisse
Vielzahl von Attacken seit September

"Solche Taten treffen uns nicht nur materiell. Sie sind ein Angriff auf das, wofür wir stehen: auf Respekt, auf gegenseitige Unterstützung, auf das Recht, offen und sicher leben zu können", betonte Maneo.
Doch der jüngste Angriff ist kein Einzelfall. Seit Anfang September kam es bereits mehrfach zu Übergriffen auf Maneo und die Einrichtung Mann-O-Meter. Immer wieder wurden Scheiben eingeschlagen, Schilder abgerissen oder Brandanschläge auf Einrichtungen im Regenbogenkiez verübt.
"Wir lassen uns nicht einschüchtern. Wir werden weiterhin für alle da sein, die Rat, Unterstützung und Gemeinschaft suchen", hieß es in dem Statement.
Die Einrichtung ruft mögliche Zeugen auf, sich zu melden, falls sie in der Tatnacht in der Bülowstraße 106 etwas Verdächtiges bemerkt haben.
Titelfoto: Screenshot/Instagram/maneo_berlin (Bildmontage)