Partnerin mit Messer attackiert? Fahndung nach flüchtigem Freigänger läuft auf Hochtouren
Berlin - Die Berliner Polizei jagt einen Häftling, der nach einem unbegleiteten Ausgang verschwand und seine Partnerin angriff.
Der Gesuchte sei nach einem Freigang am Sonntag nicht wieder in die JVA Tegel zurückgekehrt, teilte eine Sprecherin der Berliner Justizverwaltung auf Nachfrage von TAG24 am Donnerstag mit. Die Fahndung laufe "derzeit auf Hochtouren", sagte sie weiter.
Einen Bericht der "Bild"-Zeitung, wonach es sich bei dem Insassen um einen verurteilten Vergewaltiger handelt, der seine Ex-Frau mit einem Messer angriff, bestätigte die Sprecherin gegenüber TAG4 nicht.
Demnach habe es einen "tätlichen Übergriff" gegeben. Allerdings nicht auf seine Ex-Frau, sondern auf seine derzeitige Partnerin. Diese habe entgegen der Berichterstattung den Geflüchteten erstmalig attackiert.
"Ich kann zum Glück mitteilen, dass die Geschädigte das Krankenhaus mittlerweile verlassen konnte", erklärte die Justizsprecherin abschließend. Zum genauen Geschehen und zu den Hintergründen der Gewalttat wurde demnach nichts bekannt.
Eine TAG24-Anfrage bei der Berliner Polizei ergab: "Die Kolleginnen und Kollegen des Fachkommissariats der Polizeidirektion 4 (Süd) ermitteln wegen gefährlicher Körperverletzung im Rahmen häuslicher Gewalt. Die Ermittlungen dauern an." Nähere Angaben machte die Behörde nicht.
Flüchtiger Häftling stand kurz vor der Entlassung
Eine öffentliche Fahndung blieb bislang aus. Ebenso ein Hinweis über den Pressedienst. Warum? Möglicher Grund: weil der Angriff wird als "häusliche Gewalt" eingestuft wird.
Die Polizei und das Berliner Strafgericht verwiesen auf Nachfrage auf die zuständige Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz. Diese äußerte sich nicht dazu.
Nach Informationen der "Bild" verbüßte der Flüchtige wegen früherer Gewalttaten eine mehrjährige Haftstrafe. Konkret: wegen schwerer Vergewaltigung, Freiheitsberaubung, Nötigung, Waffenbesitz, Körperverletzung. Ein Brandanschlag habe ihm zudem zwei Jahre eingebracht.
Zudem habe der Gesuchte seine Haftstrafe fast abgesessen und habe wenige Wochen vor der Entlassung gestanden, schreibt der "Tagesspiegel" unter Berufung auf eine Justizsprecherin. Bei bisherigen Ausgängen, die er wegen eines "positiven Behandlungsverlauf" erhielt, habe es keine Beanstandungen gegeben.
Erstmeldung vom 27. November um 11.19 Uhr, zuletzt aktualisiert um 14.34 Uhr.
Titelfoto: Fabian Sommer/dpa

