Schlag gegen Kunstdiebe: Polizei stellt zahlreiche Bronzestatuen sicher
Berlin - Den Ermittlerinnen und Ermittlern des Landeskriminalamtes Berlin ist ein Schlag gegen eine organisierte Bande von Kunstdieben gelungen.

Am Dienstag wurden im Auftrag der Staatsanwaltschaft Berlin acht Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt. Bundesweit waren 53 Einsatzkräfte an der Aktion beteiligt.
Dabei wurde der mutmaßliche Drahtzieher, ein 55-jähriger Berliner, "wegen des Verdachts der gewerbsmäßigen Bandenhehlerei beziehungsweise des Bandendiebstahls" verhaftet, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte. Er soll noch im Lauf des Tages einem Haftrichter vorgeführt werden.
Nach den bisherigen Erkenntnissen soll der Mann insbesondere für die Planung und Durchführung der Diebstähle sowie die Zwischenlagerung des Diebesguts verantwortlich gewesen sein und den Weiterverkauf koordiniert haben.
Neben seiner Wohnung in der Hauptstadt wurden jeweils drei Objekte in Demmin und Japzow (Mecklenburg-Vorpommern), drei Objekte in Krefeld (Nordrhein-Westfalen) und eine Wohnanschrift in Neuenhaus (Niedersachsen) durchsucht. An den beiden letztgenannten Orten sollen sich Handlanger aufgehalten haben, gegen die gesonderte Verfahren eingeleitet wurden.
Dem 55-Jährigen wird vorgeworfen, sich spätestens im Jahr 2018 mit weiteren Tatverdächtigen zu einer Bande zusammengeschlossen zu haben, um Bronzeplastiken, Reliefs, Zaunelemente und andere hochwertige Metallgegenstände zu klauen.

Polizei bittet um Mithilfe bei der Identifizierung des sichergestellten Diebesguts

In der Hauptstadt verschwanden seit Ende des vergangenen Jahres immer wieder Bronzeskulpturen von Friedhöfen und aus öffentlichen Parkanlagen. Ein Fahndungsaufruf aus dem Februar 2025 führte die Ermittler zunächst nach Bayern. Hier wurden fünf von Berliner Friedhöfen entwendete Skulpturen sichergestellt.
Inzwischen konnten der Bande insgesamt 25 illegale Verkäufe zugeordnet werden. Bei der Razzia am Dienstag spürten die Beamten dann schließlich 40 Bronzen, Steinskulpturen, Reliefplatten und 485 historische Zaunelemente auf, deren Gesamtwert bislang auf rund 169.000 Euro beziffert wird.
Allerdings konnten noch nicht alle Stücke zugeordnet werden, sodass die Polizei um Mithilfe bei der Identifizierung bittet und zu diesem Zweck Fotos der Objekte veröffentlicht hat.
Hinweise nimmt das Fachkommissariat für Kunstdelikte des Landeskriminalamtes am Tempelhofer Damm 12 in Tempelhof unter der Rufnummer (030) 4664-944411 und 4664-944412 entgegen. Auch per E-Mail können Hinweise gegeben werden: lka444@polizei.berlin.de. Selbstverständlich können sich Zeuginnen und Zeugen auch an jede andere Polizeidienststelle wenden oder die Internetwache nutzen.
Bei den Durchsuchungen wurden zudem Mobiltelefone, Aufzeichnungen und Geschäftsunterlagen beschlagnahmt. Die weiteren Ermittlungen, die sich besonders auf die Identifizierung weiterer Mittäter und die Aufklärung des Verbleibs der restlichen Gegenstände fokussieren, dauern an.
Titelfoto: Polizei Berlin, Thorsten Meiritz/TAG24, (Bildmontage)