Knallen in Gefahr? Feuerwehrchef fordert Schluss mit Böllern in Berlin
Berlin - Berlins Landesbranddirektor Karsten Homrighausen (57) spricht sich schon jetzt für ein generelles Böllerverbot aus.
Alle Jahre wieder sorgt Silvester in Berlin für Chaos: Brände, angegriffene Rettungskräfte und schwere Verletzungen durch Böller und Raketen. Auch Karsten Homrighausen ist der Auffassung, dass Feuerwerk an den letzten zwei Tagen des Jahres in sachkundige Hände gehört. Das sagte der Feuerwehrchef der Berliner Morgenpost.
"Die illegalen Kugelbomben können gekauft und gezündet werden, weil das durch ein hohes Grundrauschen an Raketen kaum Beachtung findet", so Homrighausen.
Die Feuerwehr habe in den letzten Jahren dokumentiert, dass insbesondere an Silvester Hunderte von Bränden und schweren Verletzungen entstehen, die mit einem Einsatz von Pyrotechnik verbunden sind.
Für ihn gehe es nicht darum, Feuerwerk der Kategorie F2 zu verbieten, sondern die Ausnahme an zwei Tagen des Jahres entsprechend rückgängig zu machen.
In Deutschland gibt es vier Feuerwerks-Kategorien. Während Wunderkerzen und Knallerbsen (Kategorie F1) das ganze Jahr erlaubt sind, dürfen Raketen und Böller (Kategorie F2) nur von Erwachsenen kurz vor Silvester gezündet werden.
Erst kürzlich wurde bekannt, dass es in der Silvesternacht in Berlin mehr Böller-Verbotszonen geben soll als in den vergangenen Jahren.
Illegaler Feuerwerks-Schmuggel nimmt rasant zu
Doch gerade in Berlin ist es leicht, schnell über die nahe Grenze nach Polen zu fahren – dort ist die Kategorie F2 nicht verboten.
Seit Oktober habe die Bundespolizei bei Grenzkontrollen einen deutlichen Anstieg verbotener Böller und illegaler Pyrotechnik registriert.
Falls ein Böllerverbot erneut scheitert, fordert Homrighausen zumindest begrenzte Zonen, in denen Feuerwerk der Kategorie F2 kontrolliert gezündet werden darf.
Titelfoto: Soeren Stache/dpa
