Kritik an Reise nach Jerusalem: PETA will Pferde nicht mit Glocke und im Flugzeug sehen
Berlin/Potsdam - Zum 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs ist vom Brandenburger Tor in Berlin am Donnerstag ein Treck mit Pferden und einer Glocke nach Jerusalem unterwegs. Die Tierschutzorganisation PETA kritisiert nicht nur das abgesegnete Vorhaben hart.

"Der 8. Mai 1945 war ein Tag der Befreiung", so Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (52, CDU) über den Sieg der alliierten Truppen gegen die Nationalsozialisten und ihr menschenverachtendes Regime.
Anlässlich des diesjährigen Gedenktages wird das Brandenburger Tor am Donnerstag von Sonnenuntergang bis Mitternacht mit dem Schriftzug "Die Würde des Menschen ist unantastbar" angestrahlt.
Zur Feier wird eine Kolonne bestehend aus sechs bis sieben Kutschen mit insgesamt 17 Pferden auf die Reise gehen. PETA geht auf Nachfrage von TAG24 demnach von Zweiergespannen der jeweiligen Kutschen aus.
Die Tierschutzorganisation verurteilt auf Nachfrage von TAG24 nicht nur den Pferdeeinsatz, sondern insbesondere die mangelnde Transparenz und die fehlende Kommunikationsbereitschaft der Verantwortlichen. Wiederholt habe sie auf schriftliche Anfrage keine Antworten erhalten.

Pferde sollen mit Flugzeug heimkehren

Die Friedensglocke, die ins 4800 Kilometer entfernte Jerusalem transportiert wird, ist laut Veranstalter des Kutscheinsatzes 70 Kilogramm schwer und soll dem Kenntnisstand von PETA nach von einer Pferdekutsche gezogen und nicht nur begleitet werden.
Medienberichten zufolge sollen die Pferde ihre Rückreise nach dem strapaziösen Einsatz von siebeneinhalb Monaten mit dem Flugzeug antreten.
Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (63, SPD) verteidigte als Schirmherr die Pferdeaktion. "Möge unsere Welt ein Stück weit friedlicher werden", so Woidke am Mittwoch in Potsdam.
Der "Friedenstreck" soll PETA zufolge am 25. Dezember ankommen. "Die Toten des Zweiten Weltkriegs und die Überlebenden des Holocaust mahnen uns jeden Tag, nicht zu vergessen. Sie erinnern uns daran, dass sich Geschichte nicht wiederholen darf", so Kai Wegner.
Titelfoto: Soeren Stache/dpa, PETA (Bildmontage)